
Hacker manipulieren Teslas Autopiloten
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Seit Tesla sein erstes Todesopfer bei eingeschaltetem Autopiloten zu beklagen hat, steht der Konzern - teilweise auch in überzogenem und ungerechtfertigtem Ausmaß - in der Kritik. Dass es chinesischen und US-amerikanischen Hackern nun auch noch gelungen ist, den Autopiloten so zu manipulieren, dass er unnötige Unfälle bauen würde, dürfte für weitere Verunsicherung sorgen. Die genauen Ergebnisse sollen auf der kommenden Defcon-Hackerkonferenz präsentiert werden.
Die Hacker, allesamt Forscher und Sicherheitsexperten von Universitäten und einer chinesischen Sicherheitsfirma, konnten den Autopiloten dadurch überlisten, da sie die Sensoren(daten) manipulierten. Der wichtigste Sensor für selbstfahrende Autos ist laut den Wissenschaftler der Radar, da er bei Hochgeschwindigkeitsfahrten essenziell ist, um Objekte und andere Autos zu entdecken und den Autopiloten zum Abbremsen oder Ausweichen zu zwingen.
Objekt verschwindet im Radar
Mittels eines Jammers, den sie auf einem Gegenstand vor dem Auto anbrachten, brachten sie dieses für den Radar "zum Verschwinden". Indem die Radiowellen, welche das Objekt beim Abtasten durch den Autosensor wahrnimmt, durch eine überlagerte Frequenz egalisiert wurden, blieb er für das Auto unsichtbar. In eine Straßensitution übersetzt heißt das, dass das Auto ungebremst in den auf der Straße liegenden oder stehenden Gegenstand knallen würde - ein potenziell tödliches Unterfangen.
In einem weiteren Test konnten die Forscher den Autopiloten beim Ein- und Ausparken aus dem Konzept bringen. Bei diesen Manövern setzt Teslas Autopilot auf klangbasierte Sensoren, welche durch eine Klangquelle mit entsprechend adaptierten Schallwellen überlistet wurde. Während für die Radarmanipulation teures Equipment um 90.000 Dollar zum Einsatz kam, reichte für das Stören der schallbasierten Sensoren ein 40-Dollar-Gerät.
Noch hoher Aufwand
Die Forscher wollen mit den Experimenten die potenzielle Schwachstellen solcher Systeme aufzeigen und so zur Verbesserung der Sicherheit beitragen. Die Manipulation fand zudem nicht in einer realen Verkehrssituation, sondern im Labor mit einem stehenden Auto statt. Wäre dieses in Bewegung sei die Störung der Radarsignale ein weitaus schwierigeres Unterfangen - wenngleich mit entsprechendem Aufwand dennoch denkbar - gaben die Wissenschaftler an.
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