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Raumfahrt

ISS-Astronaut steuert Roboter auf der Erde

Das Experiment wurde Ende Oktober durchgeführt, wie die BBC berichtet. Dabei hat ein Astronaut der internationalen Raumstation ISS einen Laptop mit DTN-Software genutzt, um einen Roboter in Deutschland erfolgreich zu steuern. Internet über DTN bietet die gleichen Funktionen wie das Internet auf der Erde, ist aber wesentlich toleranter gegenüber Verspätungen und Verbindungsunterbrechnungen. Diese Dinge fallen besonders bei Kommunikation über lange Strecken ins Gewicht. So können Daten aus dem All etwa verspätet ankommen, wenn sich ein Sonnensturm bildet oder wenn zwischen Raumfahrzeug und Erde an anderer Planet liegt.

Distanzen
„Es geht um das Kommunizieren über große Distanzen. Das „normale“ Internet ist es nicht gewohnt, dass es mehrere Minuten dauert, bis ein angeforderter Befehl ankommt“, erklärt Kim Nergaard von der European Space Agency (ESA) gegenüber der BBC. Um Verspätungen und Unterbrechungen zu kompensieren, arbeitet DTN mit einem Netzwerk aus Verbindungsknoten. Im Falle einer Verzögerung werden die Daten bei einem Knoten gespeichert, bis sie komplett angekommen sind. Erst anschließend werden sie weitergeleitet. Beim Internet auf der Erde müssen die Daten bei einer Verzögerung oder einer Unterbrechung komplett neu gesendet werden.

Arbeit am DTN
Ein erster Vorschlag für die Schaffung eines derartigen Protokolls wurde bereits vor zehn Jahren vom Internet-Pionier Vint Cerf abgegeben. Erste Tests hat die NASA im November 2008 durchgeführt, wobei Fotos über eine Entfernung von 32 Millionen Kilometer übertragen wurden.

Der Mars-Rover Curiosity wird derzeit noch über ein anderes System gesteuert, das von Weltraumtechnikern als „Punkt-zu-Punkt“-Kommunikation beschrieben wird.

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