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Raumfahrt

ISS-Besatzung öffnete Schleuse zu "Dragon"

Nach dem

der ersten privaten Raumkapsel an der Internationalen Raumstation (ISS) haben die Astronauten am Samstag den unbemannten Transporter betreten. "Dragon" rieche "wie ein nagelneues Auto", sagte der US-Astronaut Don Pettit, nachdem er mit dem russischen ISS-Kommandanten Oleg Kononenko in die Kapsel gestiegen war. Die ISS-Besatzung hatte den unbemannten Transporter des US-Unternehmens SpaceX am Freitag mit einem Roboterarm an die Raumstation herangezogen, wenige Stunden später dockte "Dragon" an. Am Samstag gegen 12.00 Uhr MESZ öffneten die Astronauten die Schleuse zwischen ISS und Raumkapsel.

Er habe zunächst viel Zeit damit verbracht, die Kapsel zu untersuchen, berichtete Pettit in einer aus dem All übertragenen Pressekonferenz der sechs ISS-Astronauten. Er habe sich die Instrumente und die Ausstattung angesehen und sei "sehr zufrieden". Pettit lobte zudem die großzügige Ladefläche: "Man könnte meinen, dass sie genauso viel Ladung transportiert wie ich in meinem Kleintransporter", sagte Pettit. "Sie ist geräumiger als eine Sojus", fügte er mit Blick auf die russische Raumkapsel hinzu. In den kommenden Tagen werde die ISS-Besatzung mit dem Ent- und Beladen der Fracht beschäftigt sein, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA mit.

"Dragon" (Drachen) lieferte 521 Kilogramm an wissenschaftlichen Geräten, Nahrungsmitteln und andere Versorgungsgütern zur ISS. Auf seinem Rückweg zur Erde soll das Raumschiff dann 660 Kilogramm Material mitnehmen. Am 31. Mai soll die sechs Tonnen schwere Kapsel, die 4,4 Meter hoch ist und einen Durchmesser von 3,6 Metern aufweist, wieder von der ISS abgekoppelt werden und am selben Tag mit einem Fallschirm im Pazifik vor der kalifornischen Küste landen.

"Dragon" ist das erste private Frachtschiff, das Nachschub zur ISS bringt. Ab 2015 soll die Raumkapsel auch bis zu sieben Astronauten zur Internationalen Raumstation bringen. Über Monate war der Start der privaten Raumkapsel aus technischen Gründen immer wieder aufgeschoben worden.

Sollte die Mission erfolgreich zum Abschluss kommen, hätten die USA nach dem Einstellen ihres Shuttle-Programms im vergangenen Jahr wieder einen eigenen Zugang zur ISS. Im Juli 2011 war die "Atlantis" als letzte US-Raumfähre ins All geflogen. Derzeit hängen die USA für den Transport ihrer Astronauten komplett von Russland ab, pro Kopf zahlen sie 63 Millionen Dollar.

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