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Nach verlorenem Satelliten: Russland startet wieder Rakete

Nach verlorenem Satelliten: Russland startet wieder Rakete

Nach dem Verlust eines Satelliten im November hat Russland erfolgreich die dritte Rakete von seinem jüngsten Weltraumbahnhof Wostotschny nahe der chinesischen Grenze gestartet. Die Sojus-Rakete hob am Donnerstagmorgen planmäßig ab, wie die Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. Sie sollte zwei Erdbeobachtungssatelliten vom Typ „Kanopus-V“ sowie neun kleinere Trabanten auf eine Umlaufbahn um die Erde bringen, darunter auch deutsche Kommunikationssatelliten (S-NET und D-Star One).

Das Kosmodrom im Fernen Osten rund 8000 Kilometer östlich von Moskau war erst im April 2016 eröffnet worden. Es hat vor allem strategische Bedeutung, denn es soll Russlands Raumfahrt unabhängiger machen vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan. Russland pachtet den Raketenbahnhof in der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik.

Verrechnet und verloren

Der Flug am Donnerstag war erst der dritte seit der Eröffnung von Wostotschny. Bei den vorherigen gab es jedoch Probleme. 2016 hatte sich der Start kurzfristig aus technischen Gründen um einen Tag verzögert. Im November 2017 lief der Start zwar reibungslos ab, aber später verlor die Flugleitzentrale den Kontakt zum Raumschiff mit den Satelliten - die kosmische Fracht stürzte ab und verglühte in der Erdatmosphäre. Die Behörden in Moskau gaben eine Fehlkalkulation und Probleme mit der Software als Grund an.

Wegen der jüngsten Panne war der dritte Start um mehr als einen Monat verschoben worden. Die Regierung hatte ranghohe Raumfahrtfunktionäre wegen der Probleme scharf kritisiert. Roskosmos-Chef Igor Komarow inspizierte die Anlage vor dem Start diesmal persönlich.

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