Gesteins-Exoplanet HD 219134b
Gesteins-Exoplanet HD 219134b
© NASA

Astronomie

NASA bestätigt nähesten Gesteins-Exoplaneten bisher

"Dieser Exoplanet wird einer der meiststudierten in den nächsten Jahrzehnten sein", meint NASA-Wissenschaftler Michael Werner zur Bestätigung von HD 219134b als Gesteinsplanet. "Er kann als eine Art Rosetta-Stein für die Erforschung von Super-Erden gesehen werden", sagt Michael Gillon von der Universität Liege, Belgien. Astronomen sind also offenbar außer sich vor Freude über den nur 21 Lichtjahre entfernten, und damit äußerst nahen Exoplaneten.

Garantiert Gestein

HD 219134b ist wahrscheinlich ein äußerst lebensfeindlicher Planet. Er kreist in nur drei Tagen auf einer sehr engen Umlaufbahn um seinen Heimatstern. Zuerst entdeckt wurde der Exoplanet mit einem Teleskop auf den Kanarischen Inseln, das mit der Radialgeschwindigkeitsmethode misst. Dabei werden die leichten Zugbewegungen, die Planeten an ihrem Heimatstern auslösen, gemessen. Aus den Daten ergibt sich die Masse des jeweiligen Planeten.

Die Entdeckung wurde danach mit dem Spitzer Weltraumteleskop überprüft. Dabei wurde die Transitmethode eingesetzt, bei der die Veränderung der Lichtstärke aufgrund des Vorbeiflugs von Planeten vor ihrem Stern gemessen wird. Daraus ergibt sich die Größe eines Planeten. HD 219134b ist 1,6 Mal so groß wie die Erde und zählt deshalb zur Planetenklasse der "Super-Erden". Aus der Kombination von Größe und Masse ergibt sich eine durchschnittliche Dichte des Planeten, aufgrund der man sicher sagen kann, dass es sich um einen Exoplaneten mit hohem Gesteinsanteil handelt.

Gesteins-Exoplanet HD 219134b

Details aus Signalen kitzeln

Die Möglichkeit, den neuen Exoplaneten beim Transit vor seinem Stern zu beobachten, und das noch dazu in "nur" 21 Lichtjahren Entfernung - die meisten anderen Exoplaneten sind hunderte oder gar tausende Lichtjahre von der Erde entfernt - bietet Astronomen Gelegenheit, die Zusammensetzung des Planeten genauer zu erforschen. Variationen im Lichtsignal beim Eintreten und Austreten aus der beobachteten Sternenscheibe liefern das Material dazu. Mit einer Umlaufzeit von nur drei Tagen können Beobachtungen sehr schnell wiederholt werden.

"Dank der Kepler-Mission der NASA wissen wir, dass es viele Super-Erden in unserer Galaxie gibt, aber wir wissen immer noch wenig über sie", sagt Michael Gillon, der die Bestätigung von HD 219134b geleitet hat. "Jetzt haben wir ein nahes Beispiel, das wir in größeren Details studieren können."

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