Medizintechnik

Roboter für Augenoperationen besteht klinische Tests

Um Operationen an der menschlichen Netzhaut im Inneren des Augapfels durchzuführen, bedarf es höchster Präzision. Schon kleinste Bewegungen, etwa durch den Pulsschlag in der Hand des Chirurgen, können zu irreparablen Schäden beim Patienten führen. Um solche Operationen so präzise wie möglich zu gestalten, haben Forscher der Universität Oxford einen Roboter namens Robotic Retinal Dissection Device (R2D2 - eine Anspielung an Star Wars) entwickelt. Der Roboter bearbeitet Gewebe innerhalb des Auges mit einer Fehlertoleranz von nur 10 Mikrometern in alle drei Dimensionen.

Wie NBC News berichtet, wurden nun klinische Tests in Großbritannien erfolgreich abgeschlossen. 12 Patienten wurden dabei behandelt, sechs davon von menschlichen Chirurgen, sechs weitere durch den Roboter. Bei den Operationen musste ein mikroskopisches Skalpell durch ein ein Millimeter großes Loch am Augapfel in das Auge geführt werden, um dort damit Narben an der Retina zu entfernen, die sich aus verschiedenen Gründen dort gebildet haben (Krankheit, Trauma, Alter) und die Sehfähigkeit des Patienten beeinträchtigen.

Bei den Test-Operationen kam es bei zwei Patienten des Robotern zu mikroskopischen Blutungen und bei einer zu einem "retinal touch", einem Vorfall, der zu einem erhöhten Risiko einer Netzhaut-Ablösung führt. Bei der Kontrollgruppe mit menschlichen Chirurgen kam es dagegen zu fünf Blutungen und zwei "retinal touches". Der Erfolg der klinischen Tests lässt nun Anwendungen über Netzhaut-Operationen hinaus wahrscheinlicher werden. Wie Engadget berichtet, könnte R2D2 etwa in Zukunft dafür eingesetzt werden, um verstopfte Blutgefäße im Augapfel mit mikroskopischen Spritzen zu behandeln.

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