Raumfahrt

Rosetta: Raumsonde erfolgreich aus dem Tiefschlaf erwacht

Gegen 19.17 Uhr (MEZ) ist Montagabend das erste Funksignal der europäischen Raumsonde "Rosetta" vom Darmstädter Kontrollzentrum ESOC der europäischen Raumfahrtagentur ESA registriert worden. Nach dem "Wake-Up" am Vormittag konnte das Eintreffen des ersten Signals am Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften per Live-Schaltung mitverfolgt werden.

Der Orbiter befindet sich auf den Weg zum Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko. Seine Landeeinheit "Philae" soll im November 2014 erstmals überhaupt auf einem Kometen landen und dort Experimente durchführen.

Tiefschlafmodus

Die Raumsonde wurde bereits Montagvormittag (11.00 UHR MEZ) aus dem "Tiefschlafmodus" geholt - die ersten Funksignale der Sonde wurden heute ab 18.45 Uhr (MEZ) erwartet. "Wir wissen jetzt, dass 'Rosetta' wirklich aufgewacht ist, dass sie die Dreh- und Rollmanöver richtig gemacht hat, zur Erde ausgerichtet ist und sendefähig ist", erklärte IWF-Leiter Wolfgang Baumjohann im Gespräch mit der APA. Das IWF in Graz ist mit fünf Instrumenten an der Mission beteiligt. "Wir können nicht alles planen. Deshalb bleibt es spannend bis zum Schluss", schilderte Mark Bentley, Prinzipal Investigator für das MIDAS-Instrument - ein Rasterkraftmikroskop an Bord von 'Rosetta', das auf einige Nanometer genau die Struktur der vom Kometen freigesetzten Staubteilchen messen soll.

"Rosetta" war am 2. März 2004 ins All gestartet. Mittlerweile hat sie sich schon 800 Millionen Kilometer zurückgelegt. Bis zum Zielort 67P/ Tschurjumow-Gerassimenko hat sie noch neun Millionen Kilometer vor sich. Die Landeeinheit sollte laut ESA-Planung am 11. November dieses Jahres am Kometen aufsetzen. Das Gros der Experimente sollte beginnen, sobald "Philae" gut verankert ist und wird bis etwa März 2015 andauern.

Die Mission der Raumsonde "Rosetta" wird von zahlreichen Experimenten "Made in Austria" bzw. mit österreichischer Beteiligung unterstützt. So ist österreichisches Equipment an der Untersuchung des Staubs und der Magnetfelder des Kometen beteiligt und findet sich auch in einigen Instrumenten der Landeeinheit.

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