Samt Haut und Haar: Forscher züchten verpflanzbares Gewebe
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Das Gewebe, das die Wissenschaftler aus einem einem Gaumenabstrich einer erwachsenen Maus erschaffen, besteht nicht nur aus allen drei Hautschichten, sondern enthält auch Haarwurzeln und Drüsen für Schweiß und Hautfett. Solche kompletten Gewebestücke konnten bislang noch nie im Labor hergestellt werden, wie Popular Mechanics berichtet.
Experimente mit menschlichem Gewebe
Um zu beweisen, dass es sich um funktionsfähige Hautstücke handelt, haben die Forscher ihr Gewebe einer erwachsenen Maus am Rücken eingepflanzt. Die gezüchtete Haut ist über den Versuchszeitraum von 70 Tagen normal gewachsen und hat auch Haare ausgebildet.
Die Wissenschaftler wollen in den nächsten zehn Jahren Experimente mit menschlichem Gewebe starten. Die künstliche Haut könnte einen Durchbruch bei der Behandlung von Brandopfern bringen. Laut den Forschern wäre auch die Behandlung von Haarausfall mit haarwurzelhaltiger Laborhaut denkbar. Als Ausgangspunkt könnte statt eines Gaumenabstrichs auch ein Tropfen Blut dienen. Die gewonnenen Zellen werden genetisch so verändert, dass sie sich zu Stammzellen zurückentwickeln.
Bald auch mit Zähnen und Speicheldrüsen
Diese Zellen können dann wiederum dazu gebracht werden, sich in verschiedene Gewebe zu spezialisieren. Die japanischen Forscher haben eine Methode gefunden, mit der Zellen gemeinasam dazu gebracht werden können, eine komplettes Hautstück zu bilden. In einem nächsten Schritt sollen mit derselben Technik auch Zähne und Speicheldrüsen erschaffen werden.
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