CellSope nutzt ein Smartphone für die Analyse von Blutproben
CellSope nutzt ein Smartphone für die Analyse von Blutproben
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Forschung

Smartphone untersucht Blutproben nach Krankheiten

Forscher der University of California in Berkeley haben ein Mikroskop entwickelt, bei dem mithilfe eines Smartphones Bluttropfen auf parasitäre Würmer hin untersucht werden können.

Es soll dabei helfen, in entlegenen Gebieten rasch an Informationen über Infektionskrankheiten zu kommen. Wesentlich profitieren könnte dadurch die medizinische Arbeit vor allem in infrastrukturschwachen Gebieten. Das Gerät wird CellScope genannt und ist eine Weiterentwicklung von Smartphone-Mikroskopen, an denen die Forscher bereits gearbeitet haben.

"Mit dem CellScope lassen sich akkurate und schnelle Resultate erzielen, auf deren Basis lebensrettende Entscheidungen vor Ort getroffen werden können", sagt Daniel Fletcher, der Universitätsprofessor, der federführend an der Entwicklung des CellScope beteiligt war.

Das Gerät besteht aus einem 3D-gedruckten Gehäuse, einem Arduino Mikrocontroller-Board, Schaltkreisen, einem USB-Port und einer LED, die das nötig Licht liefert.

Präzise Ergebnisse in zwei Minuten

In einem Einschub wird die Blutprobe eingeführt und mithilfe von Algorithmen von der Kamera des Smartphones analysiert. Dabei kommuniziert das Smartphone kabellos per Bluetooth mit dem CellScope. Die Resultate werden automatisch über eine dafür entwickelte App geliefert.

Spezialisiert ist das CellScope auf die Entdeckung von parasitären Würmern, die beispielsweise Krankheiten wie die sogenannte Flussblindheit oder Elephantiasis verursachen. Bei der Analyse der Blutproben kann die Smartphone-Kamera Bewegungen von Würmern entdecken und auf diese Weise präzise Ergebnisse in unter zwei Minuten liefern.

Die Resultate des CellScopes seien ähnlich akkurat wie die Ergebnisse von konventionellen Screening-Methoden. "Unsere Forschungen richten sich an vernachlässigte Tropenkrankheiten", sagt Fletcher, "Sie zeigen, was moderne Technik für Menschen tun kann, die an schrecklichen, aber behandelbaren Krankheiten leiden".

Neben der US-Agentur für internationale Entwicklung und dem US-National Institutes of Health wird die Forschungsarbeit unter anderem von der Bill and Melinda Gates Foundation unterstützt.

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