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Außenbeleuchtung

Straßennetz: Mit LED gegen den Lichtsmog

Neben einer Energieersparnis von 80 Prozent sieht man die Erneuerung auch als Beitrag zur Verringerung von Lichtsmog. „Bei den herkömmlichen Kugelleuchten, die nun sukzessive ausgetauscht werden, werden 90 Prozent des Lichts in die Atmosphäre ausgestrahlt,  nur zehn Prozent landen auf dem Boden“, erklärt Gerald Wötzl von der MA33 im Gespräch mit der futurezone.

Die neuen LED-Leuchten hingegen strahlen nahezu 100 Prozent auf den Boden, im Gegensatz zu den veralteten Quecksilberdampf-Lampen führen sie durch den geringen UV-Licht-Anteil wesentlich weniger Insekten – etwa gefährdete Nachtfalter-Arten - in die Irre. Diese werden bekanntermaßen vom Licht angelockt, verbrennen oder sterben an Erschöpfung. Laut der Stadt Wien verbrauchen die LED-Lampen 80 Prozent weniger Energie.

In Feldkirch auch in Nebenstraßen
Während der Leuchtenaustausch auf der Donauinsel, der zudem mit dem Anbringen von WLAN-Modulen für Internetnutzung verknüpft war, nur Rad- und Gehwege betrifft, hat die Stadt Feldkirch in Vorarlberg auch im Straßennetz teilweise auf LED umgestellt. Bei Nebenstraßen, in denen Lichtstärken von 1800 bis 3000 Lumen notwendig sind, sind LED-Lampen bereits zu den ebenfalls im Einsatz befindlichen Metallhalogendampfleuchten konkurrenzfähig. „Diese sind zwar vom Energieverbrauch und den Anschaffungskosten nicht wirklich billiger, haben aber eine zwei bis drei Mal so lange Lebensdauer“, erklärt Hans-Jörg Mathis von den Stadtwerken Feldkirch.

Anders als bei den für das Rad- und Wegenetz verwendeten LED-Leuchten mit Radwegoptik, die das Licht gebündelt abgeben, da sie nur den schmalen Weg und nicht die Umgebung mitbeleuchten sollen, sind die Anforderungen für Straßen komplexer. Um breitflächiger ausleuchten zu können, ohne dass Verkehrsteilnehmer und Passanten geblendet werden, setzen die Feldkircher daher auf ein Flächenstrahler-Modul.

Bewohner wundern sich über Lichtstärke
Beim von Philips entwickelte LED-Modul Fortimo, das in den Lampen in Feldkirch zum Einsatz kommt, sitzen die blauen Leuchtdioden hinter einer phosphoreszierenden Scheibe, die das blaue Licht in warm-weißes Licht umwandelt. „Beschwerden über die mehr als 1500 ausgetauschten Leuchten gab es bisher eigentlich keine, viele Bewohner wundern sich allerdings, wie das Licht trotz massiver Energieeinsparung heller als herkömmliche Leuchten sein kann“, sagt Mathis. Um das Licht gleichmäßig zu verteilen, wurden im Zuge der Umstellung auf die neuen LED-Leuchten die Masthöhen um eineinhalb Meter erhöht.

Dort, wo alte 80-Watt-Quecksilberdampflampen ausgetauscht wurden, beträgt die Energie-Einsparung durch der Einsatz von LED etwa 70 Prozent. „Im Zuge des Effizienzprogramms wurde etwas mehr als die Hälfte der Leuchten in Feldkirch ausgetauscht. Daraus ergibt sich eine jährliche Gesamteinsparung von 656.000 kWh oder 37 Prozent. Das entspricht dem Verbrauch von etwa 170 Feldkircher Haushalten“, erklärt Mathis im Gespräch mit der futurezone.

Wien testet noch
In Wien, wo ebenfalls Philips die EU-weite Ausschreibung gewonnen hat, will man sich vorerst bei der LED-Modernisierung auf den Austausch der quecksilberhaltigen Kugelleuchten konzentrieren. Unter anderem sollen auch die Leuchten am Donaukanal umgestellt werden. Der Einsatz von LED auf größeren Straßen wird derzeit an Teststrecken noch erprobt. Der Kostenfaktor und die fehlenden Erfahrungswerte würden etwa auf Autobahnen aber noch gegen LED sprechens. Die Dimensionen sind in Wien naturgemäß eine Herausforderung. Denn laut MA33 verfügt die Stadt über 150.000 Leuchten mit 230.000 Leuchtmitteln, die gewartet und betrieben werden müssen.

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation zwischen futurezone.at und Philips.

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