© Axel Quetz (MPIA) / Axel Mellinger, Central Michigan University

Astronomie

Studie: Wo außerirdisches Leben gefunden werden könnte

Anfang März veröffentlichte der deutsche Astronom Rene Heller vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen und sein Kollege Ralph E. Pudritz von der McMaster Universität in Kanada ihren Ansatz in der Fachzeitschrift "Astrobiology". Bei der Suche nach außerirdischem Leben orientieren sich die Wissenschaftler an der Transitmethode, mit der Astronomen bislang den Großteil der rund 2000 bekannten Exoplaneten entdeckt haben. Dabei machen sie sich die minimale Verdunkelung eines Sterns zunutze, die entsteht, wenn ein Planet zwischen seinem Stern und einem Beobachter vorbeizieht. Dieser Transit lässt sich messen. Mit einem verwandten Verfahren, der Transitspektroskopie, sollen sich künftig auch die Atmosphären von Planeten auf Spuren von Leben untersuchen lassen.

Spieß umgedreht

Heller und Pudritz drehen den Spieß aber um, und stellen die Frage, von wo aus außerirdische Beobachter die Erde entdecken und erforschen könnten. Analog zur Suche nach Exoplaneten grenzen sie den Bereich auf einen schmalen Himmelstreifen ein, von dem aus außerirdische Astronomen den Erdtransit vor der Sonne beobachten könnten. Denn bei einer Sonnenfinsternis wird Licht blockiert. Die Verdunkelung könnten intelligente Aliens nutzen, um die Erde zu erforschen, heißt es in einer Mitteilung der Max-Planck-Gesellschaft.

Die Wissenschaftler identifizierten insgesamt 82 Sterne in der Milchstraße, von denen aus solche Beobachtungen möglich wären und die auch langlebig genug sind, damit auf ihnen Leben entstehen konnte.

Da aber bei weitem noch nicht alle Sterne der Milchstraße bekannt sind, projizierten sie den betreffenden Himmelsbereich auf ein Modell für die Sterndichte unserer Galaxis. Das Ergebnis: Rund 100.000 Sterne in Sonnennähe könnten Planeten mit Bewohnern beherbergen, die die Erde entdeckt haben und versuchen, mit ihren Bewohnern in Kontakt zu treten.

"Erstaunliche Möglichkeit"

Mit der für 2024 geplanten PLATO-Weltraummission der ESA könnten ein Teil dieser Planten mit der Transitmethode entdeckt werden, so die Wissenschaftle. Aber nicht nur das. Von den Planeten könnten umgekehrt die Transits der Erde vor der Sonne sichtbar werden. Astronom Heller: „Damit ergäbe sich die erstaunliche Möglichkeit, dass zwei weit voneinander entfernte intelligente Spezies ihre Planeten gegenseitig mit der Transitmethode erforschen könnten.“

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare