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Astronomie

Wolken auf 40 Lichtjahre entferntem Exoplanet entdeckt

Ein Forscherteam unter der Führung des Astronomie- und Astrophysikinstituts der University of Chicago haben es geschafft, die Existenz einer Wolkenschicht um den Exoplaneten GJ 1214b nachzuweisen. Dieser befindet sich in 40 Lichtjahren Entfernung zum Sonnensystem und zählt aufgrund seiner Größe zur Kategorie der “Super-Erden”. Der Planet umkreist einen relativ kleinen Stern alle 38 Stunden und eignet sich daher sehr zur Beobachtung.

GJ 1214b wurde über einen Zeitraum von 11 Monaten mit dem Hubble Weltraumteleskop beobachtet. Bisherige Analysen ergaben die Möglichkeit von zwei Atmosphären-Szenarios. Die Annahme, die Luftschicht des Planeten würde aus Wasserdampf bestehen, muss nun verworfen werden. Stattdessen wurde das zweite Szenario bestätigt. Eine hoch liegende Wolkendecke verhindert dabei einen Blick auf die Planetenoberfläche.

Obwohl die genaue Zusammensetzung der Atmosphäre damit unklar ist, zeigen Computermodelle von Super-Erden, dass der Hauptbestandteil Kaliumchlorid oder Zinksulfid bei einer Durchschnittstemperatur von rund 230 Grad Celsius sein könnte.

Vorfreude auf neues Teleskop

“Wir sind mit dieser Messung wirklich an die Grenzen dessen gegangen, was mit Hubble möglich ist”, sagt Laura Kreidberg, eine der Autorinnen der Studie über GJ 1214b, die in der neuesten Ausgabe des Fachjournals Nature veröffentlicht wird. “Dieser Fortschritt legt aber die Grundlagen, um andere Erden mit ähnlicher Technik zu charakterisieren.”

Astronomen sehen vor allem dem Nachfolger von Hubble, dem James Webb Space Telescope, freudig entgegen. “Die neuen Fähigkeiten dieses Teleskops werden uns erlauben, durch die Wolken auf Planeten wie jene von GJ 1214b zu blicken”, meint Kreidberg.

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