Das von der ESA unterstützte Projekt Lilium sieht ein senkrecht startendes Elektroflugzeug vor
Das von der ESA unterstützte Projekt Lilium sieht ein senkrecht startendes Elektroflugzeug vor
© ESA

Luftfahrt

Start-up entwirft senkrecht startendes Elektroflugzeug

Studenten und Professoren der Technischen Universität München haben ein Flugzeugkonzept entworfen, das mit Umweltfreundlichkeit, wenig Lärm und wenig Platzbedarf punkten soll. Die Entwickler haben 2015 das Start-up Lilium gegründet, das von der europäischen Raumfahrtagentur ESA unterstützt wird. Lilium ist auch der Name des zweisitzigen Flugzeugs, das mit Elektroantrieb und schwenkbaren Rotoren in den Flügeln arbeitet.

Einfache Steuerung

Durch die schwenkbaren Rotoren soll Lilium senkrecht starten können. Die Entwickler meinen, dass eine Fläche von nur 15 mal 15 Metern für den Start benötigt wird. Lilium soll bis zu drei Kilometer hoch steigen und bis zu 400 km/h schnell fliegen können. Die Reichweite soll 500 Kilometer betragen. Für einen sicheren Start soll der Bordcomputer die Kontrolle über das Flugzeug übernehmen. Viel Wert legen die Entwickler auf eine möglichst einfache Steuerung.

"Unser Ziel ist es, ein Flugzeug für den täglichen Gebrauch zu entwickeln", sagt Daniel Wiegand, der Geschäftsführer von Lilium. "Wir werden ein Flugzeug bauen, das vertikal starten und landen kann und nicht die komplexe und teure Infrastruktur eines Flughafens benötigt."

Das von der ESA unterstützte Elektroflugzeug Lilium im Flug

Langer Bewilligungsprozess

Bisher hat Lilium erfolgreich Tests mit einem verkleinerten Modell des Flugzeugs absolviert. 2017 sollen aber bereits erste bemannte Tests mit einem Flugzeug in Originalgröße stattfinden. Parallel wird der langwierige Bewilligungsprozess in Angriff genommen. Lilium soll als Leichtflugzeug klassifiziert werden. Für das Steuern eines solchen Fluggeräts ist lediglich eine relativ kurze Ausbildung (mindestens 20 Flugstunden) notwendig.

In der ersten Stufe soll das Flugzeug die Bewilligungen für Starts und Landungen auf einer regulären Start- bzw. Landebahn erhalten. Erst in einer zweiten Stufe ist das so genannte VTOL (vertical take-off and landing) vorgesehen. Um mit Lilium tatsächlich abseits von Flughäfen starten und landen zu können, bedarf es wohl weiterer Genehmigungen. Der gesamte Prozess könnte mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

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