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Hub

weXelerate: Wiener Gründerzentrum sucht Start-ups

Es soll eines der größten Start-up-Zentren Zentraleuropas werden, das gerade auf vier Etagen und insgesamt 8000 Quadratmetern im Nouvel Tower am Wiener Donaukanal entsteht. Ab sofort können sich Start-ups unter www.weXelerate.com für die ersten Plätze in dem Innovationszentrum bewerben.

Im Rahmen eines Go-to-Market-Förderprogramms werden Fintechs, Medien-Start-ups und junge Unternehmen aus dem Infrastrukturbereich gesucht, die sich bereits in Gründung befinden und ihre Dienstleistungen auch auf dem europäischen Markt anbieten, heißt es in einer weXelerate-Aussendung vom Donnerstag. Im Mittelpunkt des Programms sollen die Bereiche Internet of Things, Blockchain, künstliche Intelligenz und Bots stehen.

100 Start-ups für 100 Tage

Pro Jahr will das Gründerzentrum rund hundert Start-ups aufnehmen. Ihnen wird zunächst 100 Tage lang ein Arbeitsplatz im Nouvel Tower zur Verfügung gestellt. Dort sollen sie gemeinsam mit Investoren, etablierten Unternehmen, Service- und Vertriebspartnern an ihren Geschäftsmodellen arbeiten.

“Wir gehen davon aus, dass 70 Prozent der Start-ups aus dem Ausland kommen werden", sagte weXelerate-CEO Hassen Kirmaci bei der Präsentation des Start-up-Zentrums Anfang Februar zur futurezone.

Start-ups, die sich bewähren, könnten sich danach auch dauerhaft in dem Innovations-Hub einmieten. Ziel sei es, dass sie gestärkt aus den Förderprogrammen hervorgehen und mit internationalem Absatz rechnen können, sagte weXelerate-Gründungsmitglied Dominic Greiner von Camouflage Ventures.

Politik begrüßt Projekt

Seitens der heimischen Politik wird weXelerate als wichtiges Projekt für den Standort Österreich bzw. Wien begrüßt. "Heute ist ein ein Freudentag für die Stadt Wien", sagt Stadträtin Renate Brauner bei einer Pressekonferenz von weXelerate am Donnerstagabend. Man habe es hier mit einem Leuchtturmprojekt zu tun, das auch von der Stadt Wien gefördert worden sei. Auch Staatssekretär Harald Mahrer signalisiert Unterstützung und sieht in dem neuen Hub einen wichtigen Meilenstein für den Standort Wien. "Wir versuchen Österreich als Innovationsstandort zu positioneren und sind für jede private Initiative dankbar, die dazu beiträgt", so Mahrer.

Zusammenarbeit mit Industrie

DasZentrum bietet auch Inkubatoren und Business Angels Platz und will mit einigen der größten Unternehmen Österreichs zusammenarbeiten. Im Rahmen von Partnerverträgen erhalten sie die Möglichkeit, im Open-Innovation-Verfahren mit Gründern und Start-ups an Digitalisierungsstrategien und neuen Geschäftsfeldern zu arbeiten.

Es gebe bereits großes Interesse von Start-ups und Großunternehmen, heißt es seitens des Start-up-Hubs, zu dessen Gründungsmitgliedern neben Kirmaci und Greiner auch Eveline Steinberger-Kern von der Blue Minds Group und Markus Wagner vom Risikokapitalgeber i5invest gehören. Der KURIER ist Medienpartner des Projekts.

"Für uns steht die heimische Wirtschaft und Industrie im Zentrum. Wir wollen den sogenannten Braindrain umkehren und verhindern, dass Talente ins Ausland abwandern", so Steinberger-Kern im Rahmen der Pressekonferenz. Denn natürlich gebe es einen Wettbewerb um Talente und Know-how und hier müsse man sich als Zentrum, gerade auch in Hinblick auf Osteuropa, positionieren.

Drehscheibe

Im Erdgeschoss des weXelerate-Zentrums ist ein öffentlich zugänglichen Co-Working-Space geplant, wo Veranstaltungen und Workshops stattfinden und auch Raum zur Vernetzung geboten werden soll. Man wolle zur "zentralen Drehscheibe der österreichischen Gründerlandschaft werden", heißt es seitens der Initiatoren. Die Eröffnung des Start-up-Hubs ist im September geplant.

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Patrick Dax

pdax

Kommt aus dem Team der “alten” ORF-Futurezone. Beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Innovationen, Start-ups, Urheberrecht, Netzpolitik und Medien. Kinder und Tiere behandelt er gut.

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Claudia Zettel

ClaudiaZettel

futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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