Stefan Ebner, Braintribe-CEO
Stefan Ebner, Braintribe-CEO
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Wiener Start-up Braintribe erhält Millionen von Investoren

Ein Investorenkonsortium, zu dem unter anderem Hermann Hauser, Ithuba FinMill und Q·CAPITAL gehören, investiert einen "mittleren einstelligen Millionenbetrag" in Braintribe. Die Geldgeber demonstrieren damit ihren Glauben an das Geschäftsmodell des Unternehmens, das bereits profitabel ist und bislang ohne Investoren ausgekommen ist.

"Wir bieten ein System, das Daten aus verschiedenen Quellen verbinden, normalisieren, analysieren, fehlerbereinigen und verfügbar machen kann. Damit machen wir Daten für Unternehmen verfügbar, egal ob sie aus der Cloud, dem Internet der Dinge oder lokalen Beständen stammen", sagt der Braintribe-CEO Stefan Ebner im Gespräch mit der futurezone.

Mit dem frischen Kapital will Braintribe vor allem seine bestehende Präsenz in den USA und in Europa ausbauen, durch Marketingmaßnahmen und Akquise neuer Kunden. "Wir konzentrieren uns derzeit auf große Kunden, wie Regierungen, Smart-City-Initiativen und Konzerne. Wir wollen ein Technologieunternehmen bleiben und keine Service-Firma werden, deshalb setzen wir im Bereich kleiner und mittlerer Unternehmen auf Partner, die unsere Technologie dort implementieren. Wir bauen eine offene Plattform auf", sagt Ebner.

Konkurrenten wie die US-Firma Palantir verfolgen hingegen einen proprietären Ansatz. "Ein weiteres wichtiges Alleinstellungsmerkmal ist, dass wir eine eigene Programmiersprache entwickelt haben, die das Zusammenführen von Daten erleichtert. Dafür haben wir auch schon ein US-Patent verliehen bekommen. Zudem funktioniert unsere Lösung erwiesenermaßen vom ersten Tag an", sagt Ebner.

Globale Perspektive

Der Ausbau der Geschäftstätigkeit soll sich im kommenden Jahr vor allem auf die USA konzentrieren, wo im kommenden Jahr auch eine weitere Venturekapitalrunde anvisiert wird. Ein Börsengang könnte dann 2020 erfolgen. Die Erschließung weiterer Märkte, vor allem in Asien, steht in den kommenden Jahren ebenfalls auf dem Programm. "Für uns steht das Geld bei der Suche nach Investoren gar nicht an erster Stelle, denn Kapital gibt es für wachsende Firmen fast unlimitiert.

Es geht uns vor allem darum, gute Leute an Bord zu holen, von deren Expertise wir profitieren können", sagt Ebner. Der Grund für die Konzentration auf den US-Markt liegt vor allem in der hohen Dichte potenzieller Kunden. "Wir sind an Zusammenarbeit mit den großen Systemintegratoren interessiert, Cisco zum Beispiel zeigt sich hier bereits offen", sagt Ebner.

Europa spielt in der Strategie von Braintribe aber weiterhin eine wichtige Rolle. "Neben unserem Forschungsstandort Wien sind die Märkte in Deutschland, der Schweiz und Großbritannien wichtig für uns. In Wien genießen wir viele Vorteile, etwa die Lebensqualität und die Verfügbarkeit von jungen Talenten aus den angrenzenden Ländern. Wir wollen eine globale Firma aufbauen", sagt Ebner, der heuer bereits etwa 200 geschäftliche Flüge absolviert hat, vor allem zwischen London, San Francisco, New York und Wien.

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Markus Keßler

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