Physiker finden mysteriösen “Fehler” im Universum

Forscher*innen haben ein Schwerkraft-Phänomen entdeckt, das sie als „kosmischen Glitch“ bezeichnen. Ihre Entdeckung könnte dabei helfen, einige merkwürdige Verhaltensweisen des Universums zu erklären, wie Phys.org berichtet.

Seit 100 Jahren erklären sich Physiker*innen die Schwerkraft im Universum mit der „allgemeinen Relativitätstheorie“ von Albert Einstein. Diese Erklärung hat aber Grenzen, wie Forscher*innen feststellen mussten, die Schwerkraft auf einer kosmischen Skala erklären wollten.

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Warum bewegen sich weiter entfernte Galaxien schneller?

„Vor beinahe einem Jahrhundert entdeckten Astronom*innen, dass sich unser Universum ausdehnt“, erläutert der Astrophysiker Niayesh Afshordi von der University of Waterloo. „Je weiter entfernt diese Galaxien sind, desto schneller bewegen sie sich. Ab einem gewissen Punkt scheinen sie sich aber fast mit Lichtgeschwindigkeit zu bewegen, dem von Einsteins Theorie erlaubten Maximum." Hier stießen die Erklärungen von Einstein an gewisse Grenzen. 

„Wir wollten die Schwerkraft auf einer kosmischen Skala und darüber hinaus verstehen – Dinge wie Galaxie-Haufen. Dadurch erkannten wir Widersprüchlichkeiten bei der Relativitätstheorie“, sagt der Physiker Robin Wen über die Forschung. 

Forscher*innen fügten eine "Fußnote" hinzu

Um diesen Fehler besser erklären zu können, entwickelten die Forscher*innen ein neues Modell, das Einsteins Theorie anpasst und den „Fehler“ berücksichtigt. Wen sieht den Beitrag als eine Art „Fußnote zu Einsteins Theorie“. Denn im Universum würden andere Regeln gelten: „Ist man erst mal auf einer kosmischen Skala angekommen, gelten andere Geschäftsbedingungen“, meint der Forscher. Diese „Fußnote“ könnte ein wichtiger Beitrag zu einem Physik-Problem sein, an dem sich Astronom*innen und Physiker*innen seit langer Zeit abarbeiten.

Die Ergebnisse der Forscher*innen legen nahe, dass Einsteins Theorie mangelhaft sein könnte. Die neuen Erkenntnisse, die die Wissenschaftler*innen von der University of Waterloo und der University of British Columbia gemacht haben, stellen eine Art Neuanfang dar. „Das neue Modell könnte der erste Hinweis für ein kosmisches Puzzle sein, das wir zu lösen beginnen“, meint Afshordi.