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Feuergefahr: Heizlüfter von TikTok und Temu entfernt

Hohe Heizkosten veranlassen viele dazu, sich einen elektrischen Heizlüfter zu kaufen. Die gibt es schon für wenige Euro, allerdings könnten sie eine echte Gefahr darstellen. Temu und TikTok nahmen einige gefährliche Heizlüfter aus ihrem Sortiment, nachdem die britische Verbraucherplattform „Which?“ 7 der billigen Geräte getestet hat (hier). Im schlimmsten Fall könnten sie explodieren.

Dabei handelt es sich um folgende Heizlüfter

  • X7 Portable space heater (umgerechnet 17,50 Euro)
  • Portable space heater (umgerechnet 19,90 Euro)
  • ML-9001 electric heater (umgerechnet 22,81 Euro)
  • XH-1201 1200W portable electric heater (umgerechnet 8,40 Euro)
  • Elpine Halogen 31227c (umgerechnet 21 Euro)
  • NFJ004 Portable electric heater (umgerechnet 18,73 Euro)
  • Kingavon FH204 (umgerechnet 19,90 Euro)

Von 5 über TikTok bestellte Heizlüfter waren 3 gefährlich, beim 4. fehlten Sicherheitshinweise. Alle 3 über Temu gekaufte Heizlüfter „stellen eine Gefahr für alle dar, die sie nutzen“ und dürften in Großbritannien gar nicht verkauft werden, schreibt Which?. 

Untaugliche Sicherungen sorgen für Brandgefahr

Die Gefahren reichen von Stromschlägen bis hin zu möglichen Bränden und Explosionen. Die Geräte sind schlecht verarbeitet, mit falschen Stromsteckern und untauglichen Sicherungen ausgestattet und es fehlen Warnhinweise. Temu und TikTok haben die 7 Produkte und 27 ähnliche Geräte daraufhin aus dem Sortiment genommen. 

Der "X7 Portable space heater" wurde aus dem Sortiment genommen, weil er explodieren könnte

Problematisch ist, dass solche Geräte oft von Influenzer*innen beworben werden. Dass TikTok überhaupt einen Online-Shop hat, wird vielen in Europa gar nicht bewusst sein. In Großbritannien und anderen Regionen kann man aber Produkte bestellen, ähnlich wie bei Temu. Allerdings nutzt TikTok die Reichweite von Influenzer*innen, um die eigenen Produkte zu bewerben. Die erhalten Provision und Geld für die Werbung. 

Kund*innen zu leicht von Sicherheit überzeugt 

Aber auch Temu lässt seine Produkte über soziale Netzwerke bewerben, ebenfalls von Influenzer*innen. Sie bieten etwa Rabatt-Codes an und werden dafür von Temu bezahlt. Laut Which? erhöht das die Gefahr, dass sich Kund*innen bei der Kaufentscheidung beeinflussen lassen und sich vor dem Kauf nicht ausreichend informieren, ob das Produkt überhaupt sicher ist. 70 Prozent der Temu-Kund*innen sind überzeugt, der Shop würde die angebotenen Produkte auf ihre Sicherheit prüfen, was aber nicht der Fall ist. Das ergab eine Umfrage von Which?.

Die Plattform gibt außerdem Tipps, wie man sich besser vor gefährlichen Fehlkäufen schützen kann: 

  • Existiert der Hersteller nur auf einer Plattform oder wird das gleiche Produkt unter verschiedenen Namen angeboten, ist das ein Warnzeichen
  • Gänzlich ungebrandete, sehr billige elektrische Produkte sind tendenzielle unsicherer
  • Bewertungen können zwar gefälscht werden, es sind aber immer wieder echte Reviews dabei. Berichten mehrere User*innen über die gleichen Probleme, sollte man aufpassen

Temu selbst gibt in einer Mitteilung an die futurezone an, dass man die Produkte als Marktplatzbetreiber nicht selbst herstelle und aktiv mit den Verkäufer*innen zusammenarbeite, um zu bestätigen, dass die Waren alle erforderlichen Kriterien erfüllen. Man habe die Geräte daher freiwillig aus dem Online-Shop entfernt, nachdem man auf die Tests hingewiesen wurde.

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