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Wie man den knappen Vorbeiflug von Apophis an der Erde nutzt

Dass ein Asteroid mit einem Durchmesser von 370 Meter knapper an der Erde vorbeifliegt als viele Satelliten und dabei mit freiem Auge sichtbar ist, kommt nicht alle Tage vor. Im April 2029 wird es aber soweit sein. Da nähert sich der Asteroid Apophis der Erde bis auf 30.000 Kilometer. Von der Umlaufbahn des Objekts um die Sonne geht in ferner Zukunft eine gewisse Gefahr für die Erde aus. Die Aufmerksamkeit für Apophis ist deshalb groß. Die Annäherung wollen Wissenschaftler*innen und Weltraumunternehmer*innen gut nutzen.

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Blue Origin will Fracht transportieren

Wie Spacenews berichtet, gibt es eine Reihe an Plänen für Missionen für die Begegnung im Jahr 2029. Blue Origin, das Raumfahrtunternehmen von Amazon-Gründer Jeff Bezos, will eine Raumsonde zu dem Asteroiden schicken. Blue Ring, so deren Name, soll eine Reihe von Instrumenten von zahlender Kundschaft transportieren. Die Sonde soll  Apophis noch vor der größten Annäherung an die Erde erreichen. Instrumente könnten deshalb u.a. mitverfolgen, wie sich die Anziehungskraft der Erde die Struktur des Asteroiden verändern könnte. Blue Ring könnte im Oktober 2027 losgeschickt werden.

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Start-up zieht Bergbau in Betracht

Das Start-up Exploration Labs will gemeinsam mit dem Jet Propulsion Laboratory der NASA eine Mission starten, bei der eine Raumsonde gestartet wird, die mit Hilfe zweier kleiner Cubesats als Helfer*innen eine Art Computertomographie-Scan von Apophis durchführen soll. Derzeit befindet sich die Mission in der Konzipierungs- und Finanzierungsphase. Langfristig zieht Exploration Labs auch den Abbau von Materialien auf dem Asteroiden in Betracht.

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ESA testet Mini-Technologie

Die europäische Raumfahrtorganisation ESA plant eine Mission namens Ramses zu Apophis. Eine Raumsonde soll sich dem Asteroiden dabei ebenfalls gemeinsam mit zwei Cubesats nähern und ihn mit wissenschaftlichen Instrumenten aus einer Umlaufbahn untersuchen. Eine weitere europäische Mission soll den Namen Satis tragen. Bei dieser kleineren Cubesat-Mission sollen miniaturisierte Technologien zur Erkundung von Asteroiden getestet werden.

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Neue Aufgabe für eingemottete NASA-Sonden

Die NASA schickt die Raumsonde OSIRIS-APEX (früher OSIRIS-REx, brachte Proben vom Asteroiden Bennu zur Erde) zu Apophis. Sie soll den Asteroiden nach mehreren Slingshot-Manövern rund um die Sonne und die Erde allerdings erst nach ihrem Rendezvous mit der Erde 2029 erreichen.

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Früher könnten zwei NASA-Raumsonden zum Asteroiden kommen, die eigentlich schon 2022 in den Weltraum fliegen sollten. Sie stammen von der Mission Janus, die eigentlich per Rideshare mit dem Raumsonde Psyche mitfliegen sollte. Ein Software-Fehler verhinderte ihren Start, die Sonden verpassten ein Zeitfenster um ihre ursprünglichen Ziele, die Asteroiden 1996 FG3 und 1991 VH, zu erreichen. Seitdem sind sie bei Lockheed Martin eingemottet. Sie könnten allerdings für eine neue Mission umgebaut werden und doch noch ins All fliegen.

Noch längst nicht alles

Wie Gizmodo berichtet, ist diese Auflistung nicht vollständig. In den kommenden Monaten und Jahren könnten noch weitere Projekte rund um die Apophis-Begegnung 2029 dazu kommen.

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