Digital Life

Warnung vor vermeintlichen Post-SMS wegen Einfuhrgebühren

Paketversand ist das neue Lieblingsthema von Spam-SMS-Versendern. So häufen sich derzeit Meldungen über entsprechende Phishing-Versuche, wie zuletzt etwa mit Fake-SMS zu Lieferungen.

Nun machen erneut entsprechende Kurznachrichten in Österreich die Runde, wie ein Leser der futurezone berichtet. So werden SMS verschickt, die als Absender „Post AG“ angegeben haben.

Im Text heißt es, dass ein Paket im Sortierzentrum angekommen sei und man nun „Einfuhrgebühren“ zahlen müsse. Dann folgt ein Link zu „postag.org“. Im Unterschied zu anderen Spam-SMS fällt die Nachricht durch eine vergleichsweise saubere Formulierung und keine Rechtschreibfehler auf. Sie ist aber dennoch gefälscht, den Link sollte man keinesfalls anklicken.

Bei der Post ist das Problem bekannt. „Wir kriegen das Thema immer wieder mit“, sagt Post-Sprecher Markus Leitgeb auf Anfrage der futurezone. Gerade die Zunahme des Online-Shoppings bedingt, dass es eine große potenzielle Zielgruppe für derartige Betrugsversuche gibt.

Generell hält Leitgeb fest, dass die Post nie Zahlungsaufforderungen per SMS oder Mail verschickt. „Sollte ein Betrag anfallen, wir dieser immer erst bei der Zustellung fällig“, so Leitgeb.

Webseite gesperrt

Von der konkreten URL dürfte mittlerweile keine Gefahr mehr ausgehen. Sie ist derzeit gesperrt bzw. führt zu einer Fehlermeldung. Es dürften aber noch mehrere vergleichbare Nachrichten mit funktionierenden Links im Umlauf sein.

Oft wird über den Link versucht, schädliche Software auf den Geräten der Empfänger*innen zu installieren. Manchmal wird auch versucht, Passwörter oder andere persönliche Informationen zu ergaunern. Was das konkrete Ziel im aktuell Fall war, ist nicht mehr nachvollziehbar.

Steuerfreigrenze entfällt

Der Betrugsversuch ist zum jetzigen Zeitpunkt besonders perfide, denn aktuell kommt es vermehrt vor, dass bei der Einfuhr von Sendungen aus EU-Drittstaaten Zollgebühren anfallen. Grund dafür ist, dass am 1. Juli die Steuerfreigrenze von 22 Euro gefallen ist.  

Das heißt, dass bei jeder Sendung – unabhängig vom Warenwert – 20 Prozent Einfuhrumsatzsteuer fällig werden, wenn sie aus dem EU-Ausland kommt. Bestellt man also via Amazon, Aliexpress oder Wish bei einem Händler, der direkt aus China versendet, fällt diese Gebühr immer an. Mehr Details dazu lest ihr hier. Wie man sich generell gegen Spam-SMS wehren kann, lest ihr hier.

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Thomas Prenner

ThPrenner

Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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