Mehrere Bundesländer wollen Smartphone-Führerschein für Senioren
Der Smartphone-Führerschein für die Generation 60+ kommt nach einem Pilotprojekt in Oberösterreich in einer zweiten Stufe in mehreren Bundesländern für rund 500 Personen, die sich bereits über eine Hotline angemeldet haben. Eine Bilanz über das Pilotprojekt zogen Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und Landeshauptmann Thomas Stelzer (beide ÖVP) in einer Pressekonferenz am Montag in Linz.
Der Smartphone-Führerschein ist Teil der Initiative des Bundes zur Stärkung der digitalen Kompetenzen quer durch alle Gesellschaftsgruppen. Der Verein "fit4internet" - eine gemeinnützige Allianz von Wirtschaft und Politik - fungiert als Plattform dafür. Eines seiner Anliegen ist, dass die Älteren nicht von der sozialen Teilhabe ausgeschlossen werden. Mit einem Stammtisch "Kaffee Digital" wurden Interessierte angesprochen, die sich für die digitalen Herausforderungen im Alltag fit machen wollten - beispielsweise Buchung von Bahntickets oder Theaterkarten, aber auch Kommunikation mit den Enkeln über soziale Netzwerke per Smartphone. Eine über 80-jährige Teilnehmerin bekräftigte dabei: "Ich will auch so einen Wischomat haben."
18 Stunden für Stufe 4
Im November startete das Pilotprojekt Smartphone-Führerschein in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Seniorenrat, Landesunternehmen Education Group, dem Handy-Hersteller Emporia und MediaMarktSaturn in mehreren Bezirken Oberösterreichs mit 18 Kursen für 216 Senioren. Sie absolvierten sechs Module mit jeweils drei Stunden, die sie bis in die Stufe 4 des digitalen Kompetenzmodells für Österreich führten - selbstständiges und unabhängiges Lösen von am eigenen Bedarf orientierten Aufgaben, die nicht mehr nur alltäglichen Problemen entsprechen. Nach dem erfolgreichen Abschluss fühlten sich 65 Prozent der Befragten "gut" und weitere 20 Prozent sogar "sehr gut" für digitale Herausforderungen gerüstet. Der Stammtisch "Kaffee Digital" wird fortgeführt, um ihnen zu aktuellen Fragen Hilfestellung anzubieten.
Projekte zur Stärkung der digitalen Kompetenz sind auch für Mitarbeiter in Betrieben und junge Menschen geplant. Schramböck wies zudem auf die für Dienstag geplante Präsentation einer App für ein digitales Amt hin, die unter anderem die Anforderung von Wahlkarten oder Ummeldungen der Wohnadresse ermöglicht.