Mediziner: "Werden noch jahrelang mit Masken leben"
Während die Maskenpflicht in Österreich, aber auch in anderen europäischen Staaten, sukzessive gelockert wird, werden in den USA immer mehr Stimmen laut, die angesichts erneut explodierender Corona-Infektionen eine Maskenpflicht einfordern. Selbst US-Präsident Trump, der das Tragen einer Maske in der Öffentlichkeit bisher abgelehnt hat, bekommt mittlerweile aus republikanischen Reihen verstärkt Druck, mit gutem Beispiel voranzugehen bzw. die Benutzung des Mund- und Nasenschutzes einzufordern.
"Leute werden es einsehen"
Aber auch hierzulande sollte man sich wohl darauf einstellen, dass - sollten die Zahlen weiterhin steigen - die Masken vielerorts wieder verpflichtend werden bzw. zumindest noch lange Teil des öffentlichen Lebens bleiben könnten. Der US-Mediziner und Pandemieexperte Eric Toner von der Johns Hopkins University, die das bekannteste globale Corona-Dashboard der Welt mit Zahlen füttert, rechnet gar damit, dass Masken noch jahrelang Teil unseres Lebens sein werden.
"Es ist ganz einfach. Wenn wir unser Gesicht bedecken und auch das Gegenüber eine Maske trägt, sinkt das Übertragungsrisiko enorm. Ich denke, dass wir mit dem Maskentragen und teilweise auch mit Social Distancing mehrere Jahre - hoffentlich zufrieden - leben müssen", sagt Toner. Keine Sorgen macht sich der Mediziner über die Menschen, die sich bisher weigern. "Sie werden das einsehen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wie viele Leute krank werden und sterben, bevor sie es einsehen."
Keine Immunität vor 2022
Den Kampf gegen Corona bezeichnet Toner als Marathon, bei dem kein schnelles Ende in Sicht sei. Denn ungeachtet einiger positiver Nachrichten hinsichtlich eines funktionierenden Impfstoffes werde es noch Jahre dauern, bis die Herdenimmunität der Bevölkerung erreicht werden könne. Vor 2022 sei damit nicht zu rechnen. Auch sei derzeit noch völlig unklar, ob nicht eine wiederholte Impfung notwendig sei, um tatsächlich genug Antikörper gegen das Virus zu entwickeln.