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Facebook-App protokollierte jahrelang Telefonanrufe

Der vor rund einer Woche aufgedeckte Facebook-Datenskandal, bei dem Informationen von 50 Millionen US-Bürgern unrechtmäßig weitergegeben und anschließend für den Wahlkampf von Donald Trump eingesetzt wurden, schlug hohe Wellen. Viele Nutzer beschäftigten sich aus diesem Grund damit, welche Daten das Online-Netzwerk über sie sammelt.

Um das herauszufinden, gibt es unter anderem die Möglichkeit, ein Archiv mit allen gespeicherten Dateien bei Facebook als ZIP-File anzufordern. Genau das hat der neuseeländische Programmierer Dylan McKay gemacht und dabei festgestellt, dass die Facebook-App jahrelang seine Telefonanrufe protokolliert hat.

 

Zahlreiche andere Nutzer bestätigten gegenüber Ars Technica, dass auch bei ihnen die Protokolle in dem Datenarchiv auftauchten. Auch Metadaten von SMS und MMS fanden sich darunter.

Möglich wurde diese Datenaufzeichnung durch Android. Wenn man der Facebook-App die Erlaubnis erteilte, auf seine Telefon-Kontakte zuzugreifen konnten dabei in früheren Android-Versionen auch Telefonprotokolle ausgelesen werden. Konkret betroffen sind Android-Versionen vor 4.1 (Jelly Bean).

Änderung

Android änderte das Berechtigungs-System zwar mit der API-Version 16, Anwendungen konnten das aber umgehen, indem sie in früheren Versionen der API geschrieben waren. Erst im Oktober 2017 wurde diese Möglichkeit deaktiviert.

Ein Facebook-Sprecher erklärte auf Anfrage von Ars lediglich, dass das Hochladen des eigenen Kontakteverzeichnisses ein Weg für Nutzer sei, Freunde auf dem Online-Netzwerk zu finden. Er wies auch darauf hin, dass dies freiwillig geschehe. Zu dem Speichern der Anrufprotokolle äußerte er sich jedoch nicht konkret.

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