Jedes zweite Unternehmen wurde Opfer von Cyberattacken
57 Prozent der österreichischen Unternehmen sind in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Cyberattacken geworden, jedes zweite von ihnen gleich mehrmals. Dennoch werde die Gefahr der Cyberkriminalität von vielen Unternehmen unterschätzt, sagt Studienautor Robert Lamprecht vom Beratungsunternehmen KPMG, das im Februar und März dieses Jahres 652 mittlere und große Unternehmen befragt hat.
„Mit der Anzahl steigt auch die Professionalität und die Kreativität der Angreifer, um mit möglichst geringem Aufwand Schadsoftware zu installieren, um beispielsweise zu Kontodaten oder Passwörtern zu kommen“, sagte Lamprecht.
Zu den häufigsten Angriffsarten zählten das Phishing und der Einsatz von Schadsoftware, aber auch der „CEO Fraud“ nehme zu, bei dem sich die Täter gegenüber Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen eines Unternehmens als Geschäftsführer ausgeben, um an Firmengeld zu kommen.
"Luft nach oben"
„Das Bewusstsein österreichischer Unternehmen für Cybersecurity steigt zwar“, sagte KPMG-Partner Andreas Tomek heute in einem Onlinepressegespräch, „doch es gibt viel Luft nach oben, denn die Unternehmen fühlen sich sicherer, als sie es tatsächlich sind.“
Die Befragung sei noch vor der Coronavirus-Krise im März durchgeführt worden, sagte Tomek, dennoch sei klar, dass sich die Krise bereits auf die Cybersicherheit auswirke. In vielen Unternehmen sei es zu einer Transformation gekommen, die unter normalen Verhältnissen eine intensive Vorbereitung erfordert hätte. „Interne Kontrollsysteme wurden aus Zeitgründen vernachlässigt, und Cyberattacken haben im Homeoffice zugenommen.“