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Erster Roboter-Bauernhof der Welt in Betrieb

In einer rund 8000 Quadratmeter großen Halle in dem Städtchen San Carlos, unweit von San Francisco, ging am Mittwoch die wohl erste autonome Farm der Welt in Betrieb, berichtet die MIT Technology Review. Dort sollen in meterlangen, rund 360 Kilogramm schweren Hydrokulturschalen pro Jahr 26.000 Stück Kopfsalat wachsen, eine Menge für die üblicherweise eine fünf Mal so große Anbaufläche notwendig ist. Angebaut und gezüchtet wird der Salat nicht von Landarbeitern, sondern von Robotern.

Entwickelt wurde der Roboter-Bauernhof vom US-Start-up Iron Ox. Das System selbst besteht im Wesentlichen aus fahrbaren Robotergreifarmen, die die Pflanzen je nach Wachstumsphase zwischen unterschiedlichen Hydrokulturschalen transferieren. Für das Zusammenspiel der Roboter sorgt eine Software, die das Start-up „The Brain“ („Das Gehirn“) genannt hat. Sie überprüft Stickstoffgehalt, Raumtemperatur und andere Messwerte und orchestriert die Roboterbauern durch die Halle.

Automatisierung

Noch gehen Menschen den softwaregesteuerten Maschinen zur Hand, etwa bei der Aussaat und der Verarbeitung der Ernte. Ziel sei es aber, dass das Gemüse schon bald vollständig von Robotern angebaut und geerntet wird. „Wir wollen auch diese Schritte automatisieren“, sagt Iron-Ox-Gründer Brandon Alexander zur MIT Technology Review.

Warum aber braucht es einen automatisierten Bauernhof? Man wolle zwei Probleme lösen, sagt Alexander. Einerseits soll damit dem Mangel an Landarbeitern entgegengewirkt werden. Andererseits könnten mit solchen Anlagen, die vorwiegend am Rande von Städten errichtet werden sollen, Transportwege von frischem Gemüse verkürzt werden, die heute oft mehrere Tausend Kilometer betragen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man preislich mit der traditionellen Konkurrenz mithalten kann.

Hohe Investitionssummen

Das Problem solcher Anlagen seien die hohen Investitionssummen, wird der Agrarwissenschaftler Yiannis Ampatzidis von der Technology Review zitiert. Viele kleinere Bauern könnten sich das nicht leisten. Wegen des Arbeitskräftemangels sei es aber früher oder später notwendig, landwirtschaftliche Prozesse zu automatisieren.

Das Gemüse, dass auf dem Roboterbauernhof in San Carlos gezüchtet wird, kommt noch nicht in den Handel. Lokale Restaurants und Lebensmittelhändler zeigen sich aber interessiert. Vorerst landet es jedoch bei örtlichen Nahrungsmittelbanken oder in der Kantine des Start-ups, in der es in nächster Zeit wohl ziemlich viel Salat geben wird.

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