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So findet man heraus, welche Wiener Öffis klimatisiert sind

Morgens in die Arbeit zu fahren ist ohnehin selten Anlass zur Freude, und die aktuelle Hitzewelle macht die Sache nicht unbedingt angenehmer. Zum Glück ist aber zumindest ein Teil der Wiener Öffis klimatisiert, und die Wiener Linien bauen die Klimatisierung ihre Fahrzeuge immer weiter aus. Wir bieten eine Orientierungshilfe dazu, welche Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen eine Klimaanlage haben und helfen dabei, die tropischen Temperaturen zu überstehen.

Busse

Insgesamt haben 64 Prozent der Wiener Öffis eine Klimaanlage, bei den Bussen liegt der Anteil bei 100 Prozent. Wer also komplett auf der sicheren Seite sein möchte, der sollte sich per Bus fortbewegen.

Straßenbahnen

Komplizierter ist die Situation bei den Straßenbahnen. Die älteren Hochflurmodelle („E1“) sind nicht klimatisiert, und auch die erste Generation der Niederflurmodelle („ULF“) hat keine Klimaanlage – sondern nur jene ULFs, die seit 2008 im Einsatz ist. Wer also einen klimatisierten ULF nutzen will, der muss genau hinschauen – man erkennt ihn an den folgenden Eigenschaften:

  • Im Innenraum befinden sich an der Decke über den Sitzen Luftdüsen, aus denen die gekühlte Luft strömt.
  • Außerdem sind wie bei der U6 (siehe unten) bei den klimatisierten ULFs alle Haltestangen gelb.
  • Außen am Fahrzeug, vorne und hinten, sind alle Leuchten und Blinker rund.
  • Bei einem klimatisierten ULF gibt es nur wenige Schiebefenster. Man kann sie öffnen, falls die Klimaanlage ausfällt. Im Normalfall sollen sie laut Wiener Linien geschlossen bleiben, damit keine warme Luft hereinkommt.

Änderungen in dieser Hinsicht wird es schon dieses Jahr geben, denn die neuen Flexity-Straßenbahnen von Bombardier sind serienmäßig mit Klimaanlage ausgestattet. Der Flexity ersetzt dabei die alten E1-Bims. Ende dieses Jahres sollen die ersten zwei klimatisierten Flexity-Garnituren unterwegs sein, mindestens 117 weitere Stück folgen dann bis zum Jahr 2025 – die genaue Anzahl hängt von der künftigen Netzerweiterung ab.

U1 bis U4

Bei den Linien U1 bis U4 sind die älteren grauen „Silberpfeile“ nicht klimatisiert, die neuen V-Züge haben hingegen eine Klimaanlage – wer also genug Zeit mitbringt und partout nicht schwitzen möchte, der lässt einen Silberpfeil aus und wartet auf eine neue U-Bahn.

Auch hier ist aber Besserung in Sicht: Die älteren U-Bahnen werden ab Mitte 2020 schrittweise durch die sogenannten X-Wagen ersetzt, die serienmäßig klimatisiert sind und auch in der neuen U5 zum Einsatz kommen werden. Bis zum Jahr 2034 sollen alle weiteren 33 Garnituren des X-Wagen im Netz unterwegs sein.

U6

So wie bei den ULFs sind auch in der U6 nur die neuen Fahrzeuge mit Klimaanlage unterwegs. Hier ist die Farbe der Haltestangen das auffälligste Unterscheidungsmerkmal: Sind die Haltestangen in der U6 ausschließlich gelb, so handelt es sich um eine neue und somit klimatisierte Bahn. Vorsicht ist aber geboten in der Hinsicht, dass in manchen älteren Wägen die grauen Haltestangen teils durch gelbe Stangen ersetzt wurden – sicher kühl fährt man also nur, wenn keine einzige graue Haltestange in Sichtweite ist.

Wer allerdings eine graue Stange sieht, der muss nicht auf den nächsten Zug warten, sondern bloß zu einem anderen Waggon eilen: Seit Ende April sind die Züge durchmischt unterwegs, jeder besteht also aus klimatisierten ebenso wie aus nicht-klimatisierten Waggons.

Außerdem deuten sogenannte „Lüftungskiemen“ vor den Fenstern darauf hin, dass es sich um eine nicht-klimatisierte Version der U6 handelt. Die Kiemen sind Teil eines Plans, mit dem die U6-Waggons ohne Klimaanlage zumindest ein wenig angenehmer gestaltet werden sollen. Ergänzend dazu wurde bei rund der Hälfte der nicht-klimatisierten U6-Züge Sonnenschutzfolien angebracht, um bei der oberirdischen Fahrt der U6 vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Bis Ende des Sommers sollen zwei Drittel der U6-Züge mit den Folien ausgestattet werden. Laut Angaben zum „Maßnahmenpaket U6“ reduzieren die Folien die Temperatur im Innenraum um bis zu vier Grad.

Und schließlich ist geplant, die verbleibenden U6-Züge auf ein System umzustellen, das nicht nur im Winter wärmt, sondern auch im Sommer kühlen kann. Bis es so weit ist, dürfte es jedoch noch dauern: Ein entsprechendes Heiz-Kühl-System wurde diesen Sommer getestet; nun folgt der Winter-Test, damit das System in der kalten Jahreszeit auch verlässlich wärmt. Erst nachdem die Testergebnisse vorliegen, können die Verantwortlichen die nächsten Schritte - von der Ausschreibung bis zur Umrüstung - planen und umsetzen.

Generell können die Klimaanlagen der Wiener Öffis die Temperatur im Inneren im Vergleich zur Außentemperatur  um ein paar Grad – meist sind es circa fünf Grad – absenken. Gerade bei Temperaturen, die weit über 30 Grad liegen, ist dies freilich ein schwacher Trost, da die gekühlte Luft dann trotzdem noch über 30 Grad heiß ist. Viele Wiener würden sich also wünschen, dass die Klimaanlagen noch mehr Power haben - die Wiener Linien verweisen jedoch darauf, dass dies erstens gerade dann technisch schwer umsetzbar ist, wenn das Kühlsystem sich wie bei den ULFs auf dem Dach des Fahrzeugs befindet – denn leistungsfähigere Klimaanlagen sind zugleich auch größer und schwerer. Zweitens seien starke Temperaturunterschiede für den menschlichen Körper nicht gesund, heißt es vom Unternehmen. Im nachfolgenden Video erklärt ein Techniker der Wiener Linien, wie die Klimaanlage im Detail funktioniert.

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Stefan Mey

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