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Der Mars hatte ein planetenweites Grundwassersystem

Europäische Forscher haben 24 besonders tiefe Krater auf der Nordhalbkugel des Mars untersucht und haben dabei zahlreiche geologische Merkmale entdeckt, die zeigen, dass vor langer Zeit darin Wasser vorhanden war. Da diese Wasserflächen auf ähnlicher Seehöhe angeordnet sind, ist für die Forscher klar, dass der Mars einmal ein planetenweites Grundwassersystem gehabt haben muss.

"Der frühe Mars war eine wasserreiche Welt, aber nachdem sich das Klima des Planeten verändert hat, hat sich dieses Wasser unter die Oberfläche zurückgezogen, um dort Seen und Grundwasser zu bilden", erklärt Francesco Salese von der niederländischen Universität Utrecht, der Leiter der Studie, die nun im Journal of Geophysical Research veröffentlicht wurde.

Die roten Punkte zeigen die untersuchten Krater auf der Nordhalbkugel des Mars

Tief unten

Die Böden der 24 Krater bzw. tiefen Becken, die von der ESA-Raumsonde Mars Express untersucht wurden, liegen mehr als 4000 Meter unterhalb der "Seehöhe" des Mars. Die "Seehöhe" am Mars wird durch den durchschnittlichen Radius des Planeten definiert. Zwischen 4000 und 4500 Meter Tiefe wurden unter anderem Kanäle in den Kraterwänden entdeckt, durch Unterspülungen geformte Täler, Deltas mit Sedimentablagerungen, durch stehendes Wasser geformte Terrassen und mehr gefunden. An den Kraterwänden fanden sich keine Hinweise darauf, dass das Wasser von oben in die Krater geflossen ist.

Verbindung mit Ozean

Die aus den geologischen Merkmalen resultierenden Wasserlinien stimmen auch mit den Küstenlinien eines mutmaßlichen Mars-Ozeans überein, der vor drei bis vier Milliarden Jahren auf dem Mars existiert haben soll. "Wir denken, dass dieser Ozean mit einem System aus Untergrundseen verbunden war, das sich über den gesamten Planeten erstreckt hat", meint Gian Gabriele Ori, einer der Co-Autoren der Studie.

Ablagerungen am Grund eines Mars-Kraters, die auf das frühere Vorhandensein von Wasser schließen lassen

Suche nach Leben

In fünf der untersuchten Krater fand Mars Express Spuren von Mineralien, die mit der Entstehung von Leben auf der Erde in Verbindung gebracht werden: Verschiedene Tonerden, Karbonate und Silikate. Die Forscher hoffen nun darauf, dass durch diese Materialien die Chance steigt, in jenen Kratern Lebensspuren zu finden.

Erkenntnisse wie dieses seien maßgeblich für astrobiologische Weltraummissionen, heißt es in der ESA-Presseaussendung. Gemeinsam mit der russischen Weltraumagentur Roskosmos will die ESA im Rahmen der ExoMars-Mission 2020 einen Rover auf dem Mars aussetzen. Der Rover wird den Namen Rosalind Franklin tragen - nach der britischen Chemikerin, die die DNA-Struktur entschlüsselt hat.

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David Kotrba

Ich beschäftige mich großteils mit den Themen Energie, Mobilität und Klimaschutz. Hie und da geht es aber auch in eine ganz andere Richtung.

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