FILE PHOTO: The logo for Google LLC is seen at the Google Store Chelsea in Manhattan, New York City, U.S.
© Reuters / ANDREW KELLY

Netzpolitik

Klage gegen Google wegen Gesichts- und Stimmerkennung

Der texanische Generalstaatsanwalt Ken Paxton weitet seinen juristischen Feldzug gegen Tech-Konzerne mit einer neuen Klage gegen Google aus, berichtet die "New York Times". Er wirft dem Internet-Konzern vor, biometrische Profile von Personen ohne deren Zustimmung zu erstellen. Damit habe Google gegen ein texanisches Datenschutzgesetz verstoßen, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Klage. Es geht sowohl um Gesichts- als auch um Stimmerkennung.

3 Produkte im Fokus

Die Klage nimmt dabei Googles Foto-Dienst, den Sprachassistenten Assistant sowie Technik der zum Konzern gehörenden Smarthome-Marke Nest ins Visier. Unter anderem wird darauf verwiesen, dass der Assistant etwa Stimmen aller in einem Raum anwesenden Personen aufnehmen könne, auch wenn diese der Verarbeitung ihrer Daten nicht zugestimmt hätten.

Der Assistant hat eine Personalisierungsfunktion, für die Stimmen von Nutzer*innen von einander unterschieden werden müssen. Bei Google Photos und Nest greift die Klage die Funktion an, bei der Bilder und Videos mit bestimmten Personen darin gebündelt werden.

Klage auch gegen Facebook

Paxton hatte im Februar bereits mit ähnlicher Begründung den Facebook-Konzern Meta wegen einer früheren Funktion verklagt, bei der Nutzer*innen automatisch in Fotos erkannt wurden.

Eine Klage im Bundesstaat Illinois, wo es ebenfalls ein Gesetz zum Schutz biometrischer Daten gibt, legte Facebook im Jahr 2020 mit der Zahlung von 650 Millionen Dollar bei. Google stimmte dort einer 100 Millionen Dollar schweren Vergleichszahlung zu.

Google weist Vorwürfe zurück

Google wies die Vorwürfe zurück. Paxton stelle erneut Google-Produkte in einer weiteren „atemlosen Klage“ falsch dar, sagte ein Sprecher dem „Wall Street Journal“. Man werde vor Gericht für Klarheit sorgen.

Der Generalstaatsanwalt von Texas überzieht Tech-Konzerne seit Jahren mit Klagen. Unter anderem reichte er 2020 gemeinsam mit seinen Kolleg*innen aus mehreren anderen Bundesstaaten eine Wettbewerbsklage gegen Google ein.

Umstrittenes Gesetz zu Online-Netzwerken

In diesem Jahr preschte Paxton mit einem texanischen Gesetz vor, das die Löschung unter anderem von Hassrede und Gewalt bei amerikanischen Online-Plattformen lahmzulegen drohte. Es verbot Online-Diensten mit mehr als 50 Millionen Nutzer*innen, gegen jegliche Meinungsäußerungen von Nutzer*innen vorzugehen.

Das Oberste Gericht der USA blockierte das Gesetz. Auslöser waren Behauptungen von Konservativen, dass ihre Ansichten von Plattformen wie Twitter und Facebook unterdrückt würden. Die Unternehmen weisen dies zurück. Insbesondere Anhänger*innen von Ex-Präsident Donald Trump und er selbst erheben solche Vorwürfe.

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