Clubhouse leakt 3,8 Milliarden Telefonnummern
Im Darknet wird die gesamte Datenbank von Clubhouse angeboten. Dies behauptet zumindest ein User, der die Datenbank im September bei einer privaten Auktion verkaufen will.
Damit Interessierte die Echtheit der Daten überprüfen können, wird eine kostenlose Probe mit 83 Millionen Telefonnummern angeboten.
Laut dem Anbieter hat die gesamte Datenbank 3,8 Milliarden Telefonnummern. Dazu gehören Handynummern, Festnetznummer, Nummern von Privatpersonen und Firmentelefonnummer.
Clubhouse sammelt Telefonnummern von Personen, die die App gar nicht nutzen
Die große Anzahl kommt zustande, weil die Diskussions-App Clubhouse angeblich heimlich die Kontakte aller seiner User*innen in Echtzeit synchronisiert. Sobald eine neue Telefonnummer in den Kontakten am Smartphone eingetragen wird, wird auch diese in die Clubhouse-Datenbank aufgenommen.
Dadurch hat Clubhouse viele Telefonnummern von Personen, die die App noch nie installiert haben oder diese nicht einmal kennen. Clubhouse hat nach eigenen Angaben über 10 Millionen User*innen – also weit weniger als die geleakten 3,8 Milliarden Telefonnummern.
Telefonnummer werden für ein Scoring-System genutzt
Laut dem Verkäufer der Datenbank nutzt Clubhouse die Nummern für ein Scoring-System. Je nachdem wie oft eine Nummer auf den Smartphones der User*innen gefunden wird, desto höher das Scoring. So will Clubhouse das Level der Vernetzung für Privatpersonen und Unternehmen bestimmen. Diese Informationen sollen dann vermutlich Werbe- und Analysefirmen weiterverkauft werden.
Die Methode Daten von Personen zu sammeln, die den Service nicht mal nutzen, ist in einigen Ländern eine Verletzung der Datenschutzgesetze. Dass diese Daten dann auch noch für Bewertungen genutzt werden, die womöglich Drittfirmen verkauft weren, macht die Sache noch schlimmer.
In der EU verbietet die Allgemeine Datenschutz-Verordnung – General Data Protection Regulation (GDPR) – das Sammeln von Personendaten, die nicht den Dienst oder Service nutzen. Sollten sich die Daten in dem Leak als echt herausstellen, müsste die EU einschreiten und Clubhouse zur Rechenschaft ziehen.