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Chip-Krise in der Autobranche: Infineon erhöht die Preise

Infineon stimmt seine Kunden auf höhere Preise für Halbleiter ein. "Wir werden die Preise erhöhen oder haben sie schon erhöht", sagte Infineon-Chef Reinhard Ploss (siehe Bild oben) der "Wirtschaftswoche". Er begründete das mit gestiegenen Fertigungskosten. Der deutsche Halbleiterhersteller habe selbst mit höheren Kosten zu tun, weil er nicht alle Chips selbst fertige. "Diese Kosten müssen wir natürlich weitergeben", sagte Ploss.

Wie stark der Preisaufschlag ausfalle, ließ er offen. Der Infineon-Chef sieht in den niedrigen Preisen für Chips einen der Gründe für die Knappheit bei den wichtigen Bauteilen, die insbesondere der Autobranche derzeit schwer zu schaffen macht. Bei manchen Bauelementen habe sich die Industrie daran gewöhnt, dass sie sie sehr billig kriegen, sagte er. "Wenn die Chips zu sehr niedrigen Preisen gehandelt werden, dann ist der Anreiz, mehr Kapazitäten zu schaffen, sehr gering."

Chip-Krise wird noch andauern

Die Autobranche kann wegen des Engpasses bei den Halbleitern vielerorts nach der Sommerpause die Produktion nicht so hochfahren wie geplant. Audi etwa meldete für tausende Mitarbeiter Kurzarbeit an, auch beim Branchenprimus Toyota bleibt die Fertigung im September um 40 Prozent hinter dem Soll zurück. Eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht: Der Infineon-Chef geht davon aus, dass die Chip-Krise bis ins Jahr 2022 andauern wird.

Der Halbleiterhersteller, der in Österreich etwa in Villach in Kärnten stark engagiert ist, ist nicht das einzige Unternehmen, das die Preise erhöht: Die Erzeugerpreise in Deutschland stiegen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juli so stark wie seit 46 Jahren nicht mehr. 88 Prozent der Firmen haben mit höheren Einkaufspreisen zu kämpfen, wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) bei seiner jüngsten Umfrage unter fast 3.000 Betrieben herausfand. Die Folge: Zwei Drittel sehen sich gezwungen, gestiegene Kosten an ihre Kunden weiterzugeben.

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