EU-Online-Umfrage zur Sommerzeit endet am Donnerstag
Die EU-Bürger waren aufgerufen, über eines der umstrittensten Themen abzustimmen - die mögliche Abschaffung der Sommerzeit. Diese Online-Erhebung endet am Donnerstag, das mit Spannung erwartete Ergebnis wird voraussichtlich erst im September veröffentlicht. Das Interesse Anfang Juli war übrigens derart groß, dass in den ersten Tagen die Server unter dem Ansturm einknickten.
Zwei Möglichkeiten
Nach der Befragung gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder bleibt das gegenwärtige Sommerzeit-System unverändert oder die zweimalige jährliche Zeitumstellung wird für die gesamte Union abgeschafft. Auf Grundlage der Ergebnisse sowie anderer Studien und Meinungen will die EU-Kommission entscheiden, ob sie einen Vorschlag zur Abschaffung vorlegt. Das Europaparlament sowie einzelne Mitgliedstaaten hatten die Behörde zuvor beauftragt, die derzeitige Regelung zu prüfen und zu bewerten, ob sie geändert oder beibehalten werden sollte. Die Änderung müsste dann von den EU-Staaten und dem Europaparlament beschlossen werden.
Die Online-Umfrage stieß auf riesiges Interesse. Bereits zur Hälfte der Laufzeit wurden mehr als eine Million Antworten registriert. Allein in den ersten drei Tagen der Konsultation waren es mehr als 500.000.
Österreicher für Sommerzeit
Geht es nach den Österreichern wäre die Sache übrigens klar: Hier gibt es eine breite Mehrheit für die aktuelle Sommerzeitregelung. „61 Prozent wünschen sich die Beibehaltung - besonders die jungen und jüngeren Befragten“, weiß Kristin Allwinger vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Akonsult, von dem im Frühjahr eine entsprechende Umfrage durchgeführt wurde. Nur 23 Prozent wollen unbedingt, dass auf die Umstellung verzichtet wird.
Die Sommerzeit wurde in Österreich im Jahr 1980 eingeführt. Sie hat ihren Ursprung in der Ölkrise von 1973 und sollte helfen, Energie zu sparen. Regelungen auf EU-Ebene zur Sommerzeit gibt es seit 1981. Seit 1996 stellen die Menschen in allen EU-Ländern die Uhren am letzten Sonntag im März eine Stunde vor und am letzten Oktober-Sonntag wieder eine Stunde zurück. Der Nutzen ist allerdings umstritten.