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Piloten sprechen sich gegen autonome Flugzeuge aus

Die deutsche Vereinigung Cockpit (VC) hat sich gegen Pläne gewandt, Flugzeuge künftig ohne Piloten zu betreiben. "Nur in der Kombination von Mensch und Maschine kann man das höchste Sicherheitsniveau erreichen", sagte der neue Präsident der Pilotengewerkschaft, Markus Wahl, der Deutschen Presse-Agentur.

Es gebe derzeit Bestrebungen, auf besonders langen Flügen den dritten Piloten einzusparen. Er sehe das nur als Zwischenziel der Airlines und Flugzeughersteller, die aus Kostengründen langfristig ganz ohne Menschen im Cockpit auskommen wollten. Es stelle sich aber längst die Frage, wie viel zusätzliche Technik dort noch verkraftbar sei.

Wahl wollte diese Bemerkung ausdrücklich nicht auf die in Äthiopien verunglückte Boeing 737 Max beziehen, weil die Absturzursache noch nicht geklärt sei. Grundsätzlich halte er das von zahlreichen Behörden in Asien, Europa und Amerika verhängte Flugverbot aber für richtig. Im Zweifel müsse die Sicherheit immer vorgehen. Die Zeit müsse nun für eine gründliche Untersuchung genutzt werden.

Der VC-Präsident wies auf zusätzliche Gefahren im Luftraum etwa durch unbemannte Flugkörper hin. Die Einsätze von Drohnen und Flugtaxis müssten zunächst gründlich geregelt werden, bevor sie in die Luft gehen dürften. "Es geht schließlich um Leib und Leben der Menschen. Wir werden daher die weitere Entwicklung absolut kritisch begleiten."

Kollektivverträge

Wahl zeigte sich optimistisch, beim einst strikt anti-gewerkschaftlichen Billigflieger Ryanair noch im März erste Kollektivverträge für die in Deutschland angestellten Piloten erreichen zu können. Seit November gibt es eine Eckpunktevereinbarung, die weiteren Gespräche mit den Iren hätten sich aber "sehr zäh" gestaltet. "Vorrang haben die Sozialpläne für die Kollegen an den geschlossenen oder verkleinerten Stationen Bremen, Weeze und Hahn. Außerdem wollen wir einen Gehaltstarifvertrag mit deutlich höheren Fixgehältern abschließen", sagte der VC-Präsident. Es sei aber noch ein weiter Weg bis zu europäischen Rahmenvereinbarungen etwa zu Beförderungen, Einsatzplänen und Flugdienstzeiten.

Im Lufthansa-Konzern sehen die Piloten die Verlagerung der von SunExpress betriebenen Eurowings-Langstrecke an die Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt und München kritisch. Es dürfe bei den Pilotengehältern keinen Unterbietungswettbewerb innerhalb des Konzerns und mit dem möglichen Übernahmeziel Condor geben, mahnte der Gewerkschafter. Die Piloten der Lufthansa-Beteiligung SunExpress haben bisher keinen Kollektivvertrag, man sei aber in Verhandlungen mit dem Management. Das Niveau der Lufthansa-Kerngesellschaft dürfte allerdings nicht erreicht werden, räumte Wahl ein.

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