Millionen Internetadressen könnten bald verschwinden
Die Domain-Endung ".io" hat sich für viele Start-ups, insbesondere im Tech-Bereich, etabliert. Jetzt könnte eine politische Entscheidung dafür sorgen, dass Millionen Webadressen mit dieser Domain nicht mehr abrufbar sein werden.
Die meisten kennen wahrscheinlich eine .io-Webadresse. Berühmte Vertreter sind Github oder die Indie-Game-Plattform Itch.io. Warum "io" in der Branche so beliebt ist, ist nicht ganz klar - allerdings steht die Abkürzung auch für "Input/Output", was eine Motivation gewesen sein könnte.
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Großbritannien gibt Territorium ab
Weniger bekannt ist möglicherweise ihr Ursprung. Es handelt sich um die "Country Code Top Level Domain" (ccTLD) für das britische Atoll "Britische Territorium im Indischen Ozean", so wie ".at" für Österreich und ".de" für Deutschland verwendet wird.
Die britische Regierung gibt die Inselgruppe nun an Mauritius ab. Damit existiert das "Britische Territorium in Indischen Ozean" ab der Unterzeichnung nicht mehr. Wie der Digitalanalyst Garath Edwards schreibt, ist bisher noch unklar, wie es mit der Domain-Endung weitergeht.
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Diese Stellen entscheiden über Domains
Über Domains entscheiden 2 Stellen. Zum einen führt die Internationale Organisation für Standardisierung (ISO) alle Ländercodes. Sobald das Land nicht mehr existiert, dürfte der Ländercode "io" aus deren Spezifikationen entfernt werden.
Darauf basiert die Internet Assigned Numbers Authority (IANA) ihre Top Level Domains. Sobald der Ländercode nicht mehr aufgelistet ist, könnte auch die URL verschwinden. Aufgrund der Beliebtheit der Domain ist aber unklar, ob die Endung tatsächlich einfach aufgegeben wird.
Ein historisches Beispiel für so einen Fall ist die Domain-Endung ".su" der Sowjetunion. Hier verfolgte die IANA zwar Pläne, die Domains einzustellen. Sie bleiben aber bis heute aktiv und sind besonders in Verbindung mit Cyberkriminalität berüchtigt.