Astronauten müssen Kühlsystem außerhalb der ISS reparieren
In einem spektakulären Außeneinsatz an der internationalen Raumstation ISS haben Astronauten versucht, ein Kühlsystem am Magnetspektrometer AMS zu reparieren. Dabei handelt es sich um eine riesige Kamera in der Größe eines Wohnwagens, die Teilchen kosmischer Strahlung fotografiert. Mit den Aufnahmen will man herausfinden, was an Orten in der Milchstraße vorgeht, die man nicht erreichen kann.
2011 wurde das Gerät installiert - mittlerweile versagt aber die Kühlung. Würde sie nicht repariert, müsste das Gerät in absehbarer Zeit abgeschaltet werden. Die Reparaturen sollen die Lebensdauer verlängern. Der italienische Raumfahrer Luca Parmitano und der US-Amerikaner Andrew Morgan waren am Freitag zu dem Einsatz aufgebrochen, 6 Stunden und 39 Minuten dauerte dieser, wie die NASA auf Twitter mitteilte.
"Wie Herzoperation"
Alle Aufgaben des Einsatzes seien erfolgreich erledigt worden. Insgesamt sind vier Außeneinsätze für die Reparatur geplant. Die europäische Weltraumorganisation ESA spricht von den anspruchsvollsten Weltraumspaziergängen seit der Reparatur des Weltraumteleskops Hubble. „Man kann es mit einer Operation am offenen Herzen vergleichen“, sagte der deutsche Projektleiter Stefan Schael der DPA.
Die Kühlleitungen, an die die Astronauten ranmüssten, seien gerade mal vier Millimeter dick - eine Herausforderung für die Astronauten mit ihren Handschuhen. „AMS ist von der Elektronik her komplexer als die ganze restliche Raumstation zusammen“, sagte Schael.
Astronaut als Star
Der in seiner Heimat als „Astro Luca“ äußerst beliebte Astronaut Luca Parmitano ist aktuell ISS-Kommandant. Es ist bereits sein zweiter Einsatz auf der Raumstation. Während seines ersten Aufenthalts 2013 war er bei einem Außeneinsatz in Lebensgefahr geraten. In seinem Helm hatte sich Wasser gesammelt, der Raumfahrer hätte ertrinken können.