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Russland droht ISS abstürzen zu lassen: NASA korrigiert Kurs mit Raumfrachter

Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos drohte mehrmals damit, die ISS abstürzen zu lassen. Wenn es weiter Sanktionen gibt, die seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine bestehen, würde man die Kooperation mit der NASA und ESA einstellen. Die Internationale Raumstation würde dann abstürzen, weil russische Raumschiffe nicht mehr für Kurskorrekturen zur Verfügung stehen.

Die Drohung hat jetzt an Gewicht verloren. Am Samstag konnte die NASA erstmals erfolgreich einen Reboost mit einem kommerziellen Raumfrachter durchführen. Beim Reboost werden die Triebwerke von angedockten Raumschiffen genutzt, um den Orbit zu erhöhen. Passiert das nicht regelmäßig, stürzt die ISS irgendwann unkontrolliert auf die Erde.

Raumfrachter Cygnus hebt die ISS an

Eigentlich war der Reboost mit dem Raumfrachter Cygnus schon für den 20. Juni geplant. Der Versuch wurde aber nach 5 Sekunden aus Sicherheitsgründen abgebrochen. Beim zweiten Versuch am Samstag verlief alles nach Plan.

Cygnus wird vom US-Rüstungskonzern Northrop Grumman gebaut. Er bringt seit 2013 Fracht zur ISS. Er ist nur einmal verwendbar und kann nicht für den Personentransport genutzt werden.

Heute hat der Cygnus-Frachter abgedockt, nachdem er seit Februar bei der ISS war. Damals brachte er 4.000 Kilogramm Lebensmittel und wissenschaftliche Experimente zur ISS. Vor dem Abdocken wurde er mit Müll beladen. Er wird über dem Meer in der Atmosphäre verglühen.

Reboosts waren nach dem Space Shuttle Russensache

Reboost wurden bisher nur von Raumschiffen von staatlichen Raumfahrtbehörden vorgenommen. Bis 2011 macht das die NASA mit den Space Shuttles. Danach war es Roskosmos, die mit dem Transporter Progress oder der Raumkapsel Sojus die Kurskorrekturen übernahm.

Elon Musk deutete Ende Februar an, SpaceX könne mit den Dragon-Kapseln diese Aufgabe auch übernehmen. Konkrete Pläne dazu wurden seitdem aber nicht genannt. Es ist jedenfalls denkbar, dass NASA und SpaceX daran arbeiten, die Dragon-Kapseln mit der Reboost-Funktion auszustatten.

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