Science

Forscher finden RNA-Moleküle in der Milchstraße

Toxische Nitrile, eine Klasse organischer Moleküle, sind ein wichtiger Vorläufer für Moleküle, die für das Leben auf der Erde unerlässlich sind: Ribonukleotide aus Nukleobasen, die zusammen mit einer Ribose- und Phosphatgruppe RNA bilden. Forscher*innen aus Spanien, Japan, Chile, Italien und den USA haben nun diese toxischen Nitrile in Molekülwolken im interstellaren Raum gefunden, nahe dem Zentrum der Milchstraße. Nitrile sind also Schlüsselbausteine für das Leben.

„Die im interstellaren Medium stattfindende Chemie ist in der Lage, effizient mehrere Nitrile zu bilden, die wichtige molekulare Vorläufer des ‚RNA World‘-Szenarios sind“, erklärt Víctor M. Rivilla, ein Forscher am Center for Astrobiology des Spanischen Nationalen Forschungsrats (CSIC) und des Nationalen Instituts für Luft- und Raumfahrttechnologie (INTA). Die Forscher*innen haben ihre Ergebnisse auch in einer Studie veröffentlicht, wie SciTechDaily berichtet.

Das Leben auf der Erde sei ursprünglich nur durch diese RNA-World möglich gewesen, DNA und Proteinenzyme bildeten sich erst viel später, so die Theorie der Forscher*innen. Nach ihrer RNA World-Theorie sind Nitrile und andere Bausteine des Lebens nicht unbedingt alle auf der Erde selbst entstanden: Sie könnten auch im Weltraum selbst entstanden sein und in Kometen und Meteoriten zur jungen Erde transportiert worden sein. Das hätte sich dann vor 4,1 bis 3,8 Milliarden Jahren abgespielt.

„Dank unserer Beobachtungen in den letzten Jahren, einschließlich der vorliegenden Ergebnisse, wissen wir jetzt, dass Nitrile zu den am häufigsten vorkommenden chemischen Familien gehören im Universum. Wir haben sie in Molekülwolken im Zentrum unserer Galaxie, Protosternen unterschiedlicher Masse, Meteoriten und Kometen und auch in der Atmosphäre von Titan, dem größten Saturnmond, gefunden“, so die Forscher*innen.

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