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Verdacht auf Beulenpest: China warnt vor Epidemie

Ein Mann in der Stadt Bayan in der Inneren Mongolei musste mit Verdacht auf Beulenpest in Behandlung. Chinesische Behörden haben deshalb die Bevölkerung aufgerufen, sämtliche Verdachtsfälle, aber auch Erkrankungen mit Fieber, unverzüglich zu melden. Darüber hinaus wurde die Warnstufe 3 ausgerufen. Zunächst einmal bis Jahresende bleibt das Jagen, aber auch das Essen von Tieren, die die Pest übertragen können, verboten.

Murmeltiere als Überträger

In der Region gelten vor allem Murmeltiere als Überträger der bakteriellen Infektionskrankheit. Schon der bloße Kontakt mit den Tieren kann dazu führen, dass Menschen an der Beulenpest erkranken. Neben dem 15-Jährigen, der bei einer Murmeltierjagd mit Tieren in Berührung kam, wird auch ein zweiter Verdachtsfall untersucht. Zuletzt erkrankten im Herbst mehrere Hundert Menschen in der Mongolei an der Pest. Unbehandelt führt die Krankheit in 30 bis 60 Prozent zum Tod.

Die Beulenpest ist für einige der tödlichsten Epidemien in der Geschichte der Menschheit verantwortlich. Allein im 14. Jarhundert starben über 50 Millionen Menschen in Europa, Asien und Afrika daran. Weitere Epidemien waren 1665 in London zu verzeichnen und im 19. Jahrhundert in China und Indien, als mehr als 12 Millionen Menschen starben. Einen kleineren Ausbruch gab es im Jahr 2017 in Madagascar, wo 300 Fälle mit 30 Toten verzeichnet wurden.

Lehren aus Corona

Wird die Krankheit im frühen Stadium mit Antibiotika behandelt, gibt es gut Heilungschancen. Die Inkubationszeit beträgt wenige Stunden bis sieben Tage, als Symptome gelten Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Benommenheit und Bewusstseinsstörungen. Der Name rührt daher, dass Lymphknoten bei Infizierten extrem anschwellen und eine Größe bis zu zehn Zentimeter erreichen können. Die Übertragung auf Menschen erfolgt im Normalfall durch Tierflöhe. Aber auch die Übertragung über Menschenflöhe ist belegt.

Angesichts der Erfahrungen mit Corona, wo sich China vorwerfen lassen muss, die ersten Fälle viel zu lange ignoriert und damit zur globalen Verbreitung des Virus geführt zu haben, wollen die Behörden nun bei derartigen Verdachtsfällen auf Nummer sicher gehen und eine etwaige Epidemie mit aller Kraft verhindern. Zuletzt warnten Forscher auch vor einer neuen Art Schweinegrippe, die in China entdeckt wurde. In diesem Fall versuchte die Regierung aber zu beschwichtigen.

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