Nordkorea feuert "neue Art" von Rakete ab
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Nach Angaben Südkoreas und Japans hat Nordkorea eine weitere ballistische Rakete abgefeuert. "Nordkorea scheint eine neuartige Rakete abgefeuert zu haben, die möglicherweise mit Festbrennstoff betrieben wird", teilte die südkoreanische Militärführung der Nachrichtenagentur AFP mit. Sollte die Rakete tatsächlich eine Feststoffrakete sein, wäre dies ein technologischer Durchbruch für das nordkoreanische Militär.
Die Rakete sei mit mittlerer oder größerer Reichweite um 07.23 Uhr (Ortszeit) von einer Plattform aus gestartet worden und 1.000 Kilometer weit geflogen, teilte das südkoreanische Militär mit. Anschließend sei sie im Ostmeer gelandet, das auch als Japanisches Meer bekannt ist.
Feststoffraketen vs. Flüssigtreibstoff
Das Raketenarsenal Nordkoreas bestand bisher nur aus Raketen, die mit Flüssigtreibstoff angetrieben werden. Feststoffraketen sind allerdings einfacher zu transportieren und zu lagern, was ihre Entdeckung schwieriger macht. Sie lassen sich außerdem schneller für den Start vorbereiten als Flüssigtreibstoffraketen.
"Der südkoreanische und US-amerikanische Geheimdienst analysieren die Einzelheiten", erklärte die Militärführung weiter und gab an, "in enger Zusammenarbeit mit den USA die größtmögliche Bereitschaft aufrechtzuerhalten". Die USA verurteilten Nordkorea für den Test einer "ballistischen Langstreckenrakete".
Alarm in Japan ausgelöst
Japan bestätigte den Raketenstart. Ministerpräsident Fumio Kishida sagte, die von Nordkorea abgefeuerte Rakete sei nicht auf japanisches Territorium gefallen. Zwischenzeitlich wurden die Bewohnerinnen und Bewohner der japanischen Insel Hokkaido zur Evakuierung aufgerufen. Später gaben örtliche Beamte Entwarnung und erklärten, es bestehe "keine Möglichkeit", dass die Rakete die Insel treffe.
In den vergangenen Wochen hatte Nordkorea eine Reihe von Raketen abgefeuert und nach eigenen Angaben auch eine nukleare Unterwasser-Drohne getestet. Anfang der Woche hatte Machthaber Kim Jong Un laut Staatsmedien dazu aufgerufen, die Fähigkeiten des Landes zur Kriegsabschreckung auf "praktischere und offensivere" Art auszubauen.
Interkontinentalraketen bei Militärparade
Bei einem Treffen der zentralen Militärkommission sei es um den Umgang mit den "eskalierenden Schritten" der USA und Südkoreas zur "Entfesselung eines Angriffskrieges" gegangen, berichtete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA.
Im Februar hatte Nordkorea bei einer Militärparade so viele Interkontinentalraketen wie nie zuvor präsentiert. Experten erklärten damals, dass darunter auch eine neuartige Festbrennstoffrakete gewesen sein könnte.
Militärische Spannungen in der Region
Die militärischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt drastisch verschärft. Die kommunistische Führung in Pjöngjang droht immer wieder mit einer militärischen Eskalation in der Region. Angesichts der anhaltenden Provokationen Nordkoreas verstärkten Südkorea und die USA ihre Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich.
Die Reichweite von Mittelstreckenraketen überschreitet 800 Kilometer, die von Langstreckenraketen 5.500 Kilometer. UNO-Beschlüsse untersagen Nordkorea den Test von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite.
Solche Raketen können mit einem oder mehreren Atomsprengköpfen bestückt werden. Das Land ist wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen.
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