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Digital Life

Passwort für Netflix teilen: Gefährlich, aber jeder macht's

"Sharing is caring" - das denken sich viele, wenn es um Streaming-Services wie Netflix, Amazon Prime oder Spotify geht. Aber gut, es ist auch verlockend, sich die Monatsgebühr mit mehreren Menschen teilen zu können. Der Nachteil daran ist, dass auch das Passwort für den jeweiligen Dienst mit mehreren Menschen geteilt werden muss. Dass das passiert, zeigt auch eine neue Studie der Marktforschungsfirma SurveyMonkey - und zwar nicht nur bei Streaming, sondern auch für Social-Media-Accounts.

Junge Leute am unvorsichtigsten

Bei den unter 35-Jährigen ist der Umgang mit Passwörtern besonders locker. Knapp 40 Prozent gaben zu - die Dunkelziffer ist vermutlich noch höher - kein Problem mit dem Teilen ihrer Passwörter zu haben. Wenn es um die eigene Familie oder den eigenen Partner geht, ist der Zugang noch vertrauensseeliger. Da können sich über 70 Prozent vorstellen, die heikle persönliche Information zu teilen. Ein Drittel wollen gar Netflix oder Spotify verlassen, wenn der Streaming-Anbieter das Teilen von Accounts aktiv unterbindet.

Dass das Teilen von Passwörtern keine wahnsinnig gute Idee ist, liegt auf der Hand. Das beginnt damit, dass die Information meist nicht über gesicherte Kanäle weitergegeben wird, sondern im Klartext in Mails, Chats oder SMS geteilt wird. Wenn mehrere Leute ein Passwort wissen, vervielfacht sich naturgemäß auch die Gefahr, dass es diesen durch Malware oder Phishing abhanden kommt. Dazu kommt, dass viele Menschen das gleiche Passwort für viele Dienste einsetzen. Zumindest beim geteilten Passwort sollte man daher auf jeden Fall eines nehmen, das sonst nicht verwendet wird.

Algorithmus versagt

Das Passwort zu teilen, könnte künftig auch moderne Sicherheitslösungen aushebeln. Denn Sicherheitssoftware, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet ist, kann beispielsweise das Eingabe- oder Tippmuster erkennen bzw. wie der User auf der Plattform unterwegs ist. Benutzen mehrere User einen Account, ist dieser Algorithmus machtlos, wenn es um den missbräuchlichen Zugriff durch Fremde geht.

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