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Netzpolitik

Cyberangriff: Noch keine Daten von Außenministerium gestohlen

Bei dem seit Tagen andauernden massiven Cyberangriff auf die IT-Systeme des Außenministeriums sind nach den Worten von Ressortchef Alexander Schallenberg keine sensiblen Daten gestohlen worden. „Bislang, nach unseren Informationen, ist noch nix abgesaugt worden“, sagte Schallenberg am Dienstagabend in der ZiB2 des ORF. Aufgrund der Professionalität und der Größe des Angriffs liege die Vermutung nahe, dass es sich um einen staatlichen Akteur handle. Um welchen Staat, wisse man noch nicht.

Laut der Dienstag-Ausgabe Kronen Zeitung sei der Ursprung des Angriffs in Russland zu finden. Die Zeitung machte mit dem Titel „Spionagekrimi: Spur führt nach Moskau“ auf. Russland hat eine Urheberschaft für den massiven Cyberangriff auf die IT-Systeme des Außenministeriums zurückgewiesen. Bezugnehmend sprach der russische Botschafter in Wien, Dmitrij Ljubinskij, auf Facebook von „Fake News“. Konkret schrieb Ljubinskij: „Dies bietet mehr als ein Paradebeispiel der Fake-News-Verbreitung. Ohne sich um irgendwelche Fakten zu bemühen oder sich mindestens eine grundlegende Frage 'Cui bono' ('Wem zum Vorteil', Anm.) zu stellen.“ Der Botschafter hofft darauf, „dass die angesehene Zeitung ihre Widerlegung auch im Großdruck auf der Titelseite veröffentlichen wird“.

"Reine Spekulationen"

Aufgrund der Schwere des Angriffs, der seit Samstagabend anhält, wird ein staatlicher Akteur dahinter vermutet. Dass es sich dabei um Russland oder die Türkei handeln könnte, seien aber „reine Spekulationen“, erklärte Außenamtssprecher Peter Guschelbauer. Die „Krone“ zitierte den Terrorismusexperten Nicolas Stockhammer vom Institut für Rechtsphilosophie der Universität Wien. Stockhammer sagte: „Aufgrund der Intensität, Professionalität und Vehemenz des konkreten Cyberangriffs ist zweifelsfrei davon auszugehen, dass ein staatlicher Akteur dahintersteckt. Russland und China besitzen jedenfalls die notwendigen logistischen Kapazitäten und könnten ein politisches Interesse an derartigen Angriffen haben.“

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