FILE PHOTO: IPhone 12 phones are seen at the new Apple Store on Broadway in downtown Los Angeles
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Apple verkauft iPhone-Ersatzteile künftig an alle

Nachdem aber der Ruf nach einem „Recht auf Reparatur“ immer lauter wurde, wird Apple künftig den Zugang zu Original-Ersatzteilen nicht mehr so stark begrenzen wie bisher. Der Konzern kündigte am Mittwoch ein Programm zur Self-Service-Reparatur an. Damit können im ersten Schritt Besitzer*innen eines iPhone 12 und iPhone 13 die wichtigsten Ersatzteile - nämlich Akku, Bildschirm und Kameramodul - direkt von Apple beziehen und auf eigene Faust austauschen. Zuvor hatten nur die rund 5.000 autorisierten Service-Provider und 2.800 unabhängige Reparaturanbieter Zugriff auf Original-Teile.

Die Self-Service-Reparatur wird Anfang nächsten Jahres in den USA angeboten und im Laufe des Jahres 2022 auf weitere Länder ausgeweitet. Ein genaues Startdatum für Europa konnte Apple am Mittwoch noch nicht nennen. Das Programm soll später auch für Mac-Computer mit einem M1 Chip verfügbar sein.

"Recht auf Reparatur"

Apple reagiert damit zum einen auf Wünsche seiner Kund*innen und Forderungen von Verbraucherschützer*innen. Es gab aber auch in der Politik kartellrechtliche Vorbehalte, die das System mit nur vergleichsweise wenigen Partner-Werkstätten in der Vergangenheit hervorgerufen hatte. So wurde in manchen US-Bundessstaaten inklusive der Apple-Heimat Kalifornien ein „Recht auf Reparatur“ samt Zugang zu Original-Ersatzteilen gefordert. Vor einem Jahr sprach sich das Europäische Parlament ebenfalls für ein „Recht auf Reparatur“ aus, auch mit dem Ziel, die Nutzungszeiten von Smartphones zu verlängern.

Nicht nur Ersatzteile

Das neue Apple-Programm zur Self-Service-Reparatur umfasst nicht nur Ersatzteile, die den privaten Kund*innen zu gleichen Preisen wie den Profi-Werkstätten zur Verfügung gestellt werden sollen. Apple wird künftig auch den Zugang zu Spezialwerkzeug und Reparaturanleitungen ermöglichen, der bislang den lizenzierten Werkstätten vorbehalten war. Ein neuer Store werde mehr als 200 Einzelteile und Werkzeuge für die gängigsten Reparaturen anbieten.

Jeff Williams, Chief Operating Officer von Apple, sagte, in den vergangenen 3 Jahren habe Apple die Anzahl der Standorte für Reparaturen mit Zugang zu Apple-Originalteilen, Werkzeugen und Schulungen fast verdoppelt. „Jetzt bieten wir eine Option für diejenigen, die ihre Reparaturen selbst durchführen möchten.“

Geräte wie das aktuelle iPhone 13 lassen sich allerdings von Laien nicht so einfach reparieren wie beispielsweise die Modelle des niederländischen Herstellers Fairphone, bei dem für den Akkutausch nicht einmal ein Schraubendreher benötigt wird.

Apple erklärte, die Self-Service-Reparatur richte sich „an technikversierte Personen, die über das Wissen und die Erfahrung zur Reparatur von elektronischen Geräten verfügen“. Für die überwiegende Mehrheit der Kund*innen sei der Besuch eines professionellen Dienstleisters mit zertifizierten Techniker*innen, die Apple-Originalteile verwenden, der sicherste und zuverlässigste Weg, um eine Reparatur durchzuführen.

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