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Systemkameras nagen an Nikons Gewinn

Nikon hat mit seiner Fokussierung auf spiegellose Systemkameras auf die falsche Karte gesetzt und zahlt dafür nun einen hohen Preis. Wegen des weltweiten Nachfrageeinbruchs nach den einst als Antwort auf den Smartphone-Trend gefeierten Geräten kappte der japanische Weltmarktzweite nach dem heimischen Erzrivalen Canon am Donnerstag seine Prognose für den Betriebsgewinn im Geschäftsjahr bis Ende März 2014 um fast ein Viertel. Im abgelaufenen Quartal brach das operative Ergebnis um fast drei Viertel ein.

Spiegelreflexkameras bevorzugt
Während die Kameras auf dem Heimatmarkt noch gut ankamen, lief es vor allem in den USA und Europa schlecht. "Menschen, die Kameras mögen, entscheiden sich für Spiegelreflexkameras (SLR), auch wenn sie sehr schwer sind", sagte Nikon-Präsident Yasuyuki Okamoto und kündigte an, die Produktstrategie genau zu überprüfen. Im abgelaufenen Quartal belastete zudem, dass sich auch die Geschäfte in China und anderen Schwellenländern wegen der Konjunkturabkühlung schwierig gestalteten. In der Volksrepublik rechnet Nikon nun erst im kommenden Jahr mit einer Verbesserung der Nachfrage und nicht schon im Herbst.

Strategie gegen Handykameras
Lange Zeit galten die spiegellosen Systemkameras als Lösung im Kampf gegen Allzweck-Handys, die mit ihren hochauflösenden Linsen immer mehr Menschen als Kameraersatz dienen. Vor allem japanische Konzerne wie Nikon, Canon und der PEN-Anbieter Olympus setzten auf diesen Trend. Die Geräte sind günstiger und leichter als Spiegelreflexkameras, und die Fotos weisen im Vergleich zu den meisten anderen Kompaktkameras eine bessere Qualität auf.

Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni fiel der operative Gewinn um 74 Prozent auf umgerechnet rund 47 Mio. Euro. Daraufhin senkte Nikon seine Jahresprognose um fast ein Viertel auf 503 Mio. Euro. Allerdings rechnet das Unternehmen damit immer noch mit einem Gewinnanstieg von 27 Prozent gegenüber dem Geschäftsjahr 2012/13. Ende Juli hatte bereits Canon seine Gewinnprognose gekappt.

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