23andMe am Abgrund: Sorge um DNA-Daten von Millionen Nutzern
Das Gentestunternehmen 23andMe steht wirtschaftlich vor einer unsicheren Zukunft. Von der 6-Milliarden-Dollar-Bewertung, die man einst hatte, ist man weit entfernt. Die Aktie ist nach dem Börsengang 2001 um 98 Prozent gefallen und steht aktuell bei 0,29 US-Dollar. Das hatte auch personelle Konsequenzen im Vorstand. 7 unabhängige Vorstandsmitglieder reichten Mitte September ihren Rücktritt ein.
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Die Turbulenzen und die unsichere Zukunft werfen nun die Frage auf, was mit den DNA-Daten der 15 Millionen Kundinnen und Kunden geschehen könnte. Davon berichtete zuerst NPR und nun auch die New York Times.
Die Nutzer übermittelten 23andMe eine Speichelprobe, mit der ihre Abstammung und potenzielle Gesundheitsrisiken analysiert werden. Laut 23andMe stimmen 80 Prozent der Personen außerdem zu, dass ihre genetischen Daten für die Erforschung von Krankheiten wie Parkinson und Lupus verwendet werden.
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Umfangreiche Daten
“Die Leute wissen nicht, wie umfangreich die genetischen Informationen einer Person sind“, sagte Mark Gerstein, Professor für Biomedizinische Informatik an der Yale University gegenüber der New York Times. Eine gestohlene Kreditkartennummer oder ein Passwort könne man schnell ändern, bei der eigenen DNA sei dies aber nicht der Fall, erklärt Gerstein.
Aus den Daten ließen sich etwa medizinische Merkmale und das Potenzial einer Person für Gesundheitsrisiken, wie Psychosen oder Herzkrankheiten auslesen, sagt Gerstein. Auch würde sich die Technologie ständig verbessern. Es ist also heute vielleicht noch gar nicht absehbar, was künftig mit der DNA alles möglich sein wird.
23andMe beteuert gegenüber der New York Times, dass man alle Gesetze befolge. Man sei der festen Überzeugung, dass Kunden die Wahl haben müssen, wie ihre Daten verwendet werden. Auch würde man Behörden keinen Zugang zur DNA-Datenbank geben.
Daten im Netz zum Verkauf angeboten
Erst Ende 2023 kam es zu einem Vorfall mit Nutzerdaten bei 23andMe. Informationen von Nutzerinnen und Nutzern wurden damals im Internet zum Verkauf angeboten.
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Laut dem Unternehmen seien die Daten allerdings nicht beim Unternehmen selbst gestohlen worden, sondern Kriminelle hätten sich über bereits verwendete Usernamen und Passwörter in „einzelne Accounts“ gehackt, heißt es.