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Aufregung um angeblich geplantes Amazon-Verteilzentrum in Oberösterreich

Die angeblichen Pläne des Onlinehändlers Amazon, ein neues Verteilzentrum in Kronstorf in Oberösterreich (Bezirk Linz-Land) zu bauen, ist am Donnerstag weder vom Konzern noch von Bürgermeister Christian Kolarik oder Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (beide ÖVP) offiziell bestätigt worden. „Der Standard“ berichtete online, die Realisierung des Vorhabens dürfte bevorstehen. Die Grünen kritisieren, dass beim „Mammutprojekt geheimnisgekrämt, gemauert und geschwiegen“ werde.

Auf einer Gesamtfläche von rund 87.000 Quadratmetern sollen eine Halle mit etwa 24.000 Quadratmetern, ein 3.000 Quadratmeter großes Bürogebäude und eine asphaltierte Fläche von etwa 60.000 Quadratmetern entstehen. Dazu weise ein Einreichplan 80 Andockstellen für Groß-Lkw sowie 110 Parkplätze für Schwerfahrzeuge aus, hieß es weiter in dem Bericht. Dass Amazon ein Verteilzentrum in Kronstorf planen könnte, ist nicht neu, schon vor drei Jahren gab es entsprechende Berichte.

"Gerüchte und Spekulationen"

Bürgermeister Kolarik meinte, dass es regelmäßig „Gerüchte und Spekulationen“ über Betriebsansiedlungen in seiner Gemeinde gebe. Es stimme, dass immer wieder mit möglichen Käufern „ergebnisoffene Gespräche“ geführt würden, mehr wollte er nicht sagen. Ob Amazon dazu zählt, beantwortete der Bürgermeister mit dem Verweis auf ein generell vereinbartes Stillschweigen mit allen Interessenten.

„Einen Einreichplan kann es nicht geben“, stellte er jedoch klar. Und ein Amazon-Sprecher meinte auf APA-Anfrage: „Wir haben dazu keine Ankündigung gemacht.“

Google sicherte sich Grundstück

Faktum ist, dass sich Google 2008 ein 70 Hektar großes Grundstück in Kronstorf gesichert hat, um dort ein Datenzentrum zu errichten. Dann sei die Wirtschaftskrise gekommen und der Konzern habe seine Pläne geändert, berichtet Kolarik. Nachdem der IT-Riese der vertraglich festgelegten Bauverpflichtung nicht nachkam, wurde über den regionalen Inkoba-Verband (Interkommunale Betriebsansiedlung, Anm.) Kronstorf-Hargelsberg und die oberösterreichische Standortagentur Business Upper Austria die Rückabwicklung des Verkaufs in Gang gesetzt.

Man einigte sich darauf, dass Google 50 Hektar behält, die verbleibenden 20 Hektar wurden zurückgekauft. Und für dieses Areal wolle die Gemeinde nun eine „nachhaltige Standortentwicklung“, so Kolarik.

Oberösterreich "sorgsam mit dem wertvollen Grund und Boden"

Die Grünen wiederum möchten von Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) Aufklärung in der Causa - könne er die Amazon-Pläne bestätigen, bzw. wie weit seien diese fortgeschritten. Was bringe es wirtschaftlich und wie werde man mit der zusätzlichen Verkehrsbelastung umgehen, lauten die Fragen von Wirtschaftssprecherin Dagmar Engl. Für Parteikollegen Umweltlandesrat Stefan Kaineder wäre der Bau „ein herber Rückschlag bei den Bemühungen den grassierenden Flächenverbrauch einzudämmen und den Boden für künftige Generationen zu schützen.“

Für Achleitner ist es „sehr bedauerlich festzustellen zu müssen, dass seitens der Grünen bei jeder möglichen Betriebsansiedlung geradezu reflexartig gegen potenzielle Interessenten polemisiert wird.“ Er betonte, Oberösterreich gehe „sorgsam mit dem wertvollen Grund und Boden“ um. Ansonsten meinte er - ebenso wie Kolarik - dass seines Wissens nach noch kein Einreichprojekt von Amazon den Behörden vorliege.

Auch er bestätigte, dass es für Kronstorf „immer wieder Anfragen von regionalen, nationalen oder internationalen Interessenten nach den bereits seit über einem Jahrzehnt gewidmeten Betriebsflächen“ gebe.

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