Geheimprojekt: Amazon trickst, damit Kunden Prime nicht kündigen
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Der Großkonzern Amazon hat über 200 Millionen Prime-Kund*innen weltweit und möchte diese natürlich behalten. Firmeninterne Dokumente, die dem Insider vorliegen, zeigen, dass zu diesem Zweck ein Geheimprojekt mit dem Codenamen „Iliad“ ins Leben gerufen wurde.
Im Rahmen dessen soll der Kündigungsprozess so gestaltet worden sein, dass er langwieriger wird. Bevor ein Mitglied sein Abonnement tatsächlich kündigen konnte, war der Durchlauf eines mehrstufigen Prozesses mit Entscheidungen und Bestätigungen nötig.
Eine Version dieser Prozedur ist nach wie vor aktiv. Gelangt man nach mehreren Klicks auf das Feld „Mitgliedschaft kündigen“, werden beispielsweise zuerst die Vorteile der Prime-Mitgliedschaft aufgezählt, vorgeschlagen die Zahlungsart zu wechseln oder das Abo nur zu pausieren, bis man schlussendlich die Kündigung bestätigen kann.
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In einer E-Mail an Insider behauptet Amazon, dass die Anmelde- und Kündigungsprozesse für Prime "einfach und transparent sind und den Kund*innen klar die Wahlmöglichkeiten und die Auswirkungen dieser Wahlmöglichkeiten aufzeigen".
Projekt erfolgreich
Der Trick scheint offenbar zu funktionieren. Nach dem Start des Projekts sank die Zahl der Prime-Kündigungen im Jahr 2017 um 14 %, da weniger Kund*innen die letzte und endgültige Kündigungsseite aufsuchten.
Wie die futurezone berichtete, erhöhte Amazon zudem im Februar die Kosten für eine Mitgliedschaft in den Vereinigten Staaten. In Österreich kostet es jährlich 69 Euro oder monatlich 7,99 Euro.
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