Inflation und Spritpreise: Amazon erhebt Zuschlag bei Versandgebühren
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Mit 12. Mai wird Amazon einen Treibstoffzuschlag bei den FBA-Gebühren erheben. FBA steht für „Fulfillment by Amazon“: Händler können ihre Artikel über Amazon weltweit anbieten und von einer größeren Reichweite und erhöhtem Umsatz profitieren. Lagerung und Versand wird durch Amazon selbst verwaltet. Der Treibstoffzuschlag betrifft also nur Händler, welche den FBA-Dienst beanspruchen.
Bereits im März wurden die Versandgebühren für den lokalen und paneuropäischen Versand um rund 6 Prozent angehoben, berichtet Revoic. Nun erhöhen sich die FBA-Gebühren pro Einheit um weitere 4,3 Prozent, wie Amazon in einer Pressemitteilung verkündet. Dass die Händler die zusätzlichen Kosten dennoch an die Kund*innen weitergeben, ist naheliegend.
Treibstoffpreise und Inflation
Als Grund nennt der Online-Riese die erhöhten Kosten im gesamten Lager- und Versandprozess für FBA, die auf die angestiegenen Treibstoffpreise und die Inflationsrate seit dem Ukraine-Krieg basieren. „Im Jahr 2022 erwarteten wir eine Rückkehr zur Normalität, da die COVID-19-Beschränkungen weltweit gelockert wurden. Die Kraftstoffpreise und die Inflation haben jedoch neue Herausforderungen mit sich gebracht. Es ist immer noch unklar, ob diese inflationären Kosten steigen oder sinken oder wie lange sie bestehen bleiben. Anstelle einer dauerhaften Gebührenänderung werden wir zum ersten Mal einen Aufschlag für Kraftstoff und Inflation erheben“, so der Online-Riese.
Ab dem 12. Mai werde man einen Aufschlag für Kraftstoff und Inflation von 4,3 Prozent zusätzlich zu den aktuellen Gebühren pro Einheit für Versand durch Amazon im Vereinigten Königreich, in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien einführen. Auf futurezone-Anfrage erklärt der Online-Riese, dass auch Verkaufspartner*innen in Österreich betroffen sind, welche die FBA-Services nutzen. "Der Treibstoffzuschlag von 4,3 Prozent gilt aber ausschließlich für die FBA-Gebühren. Es handelt sich nicht um eine 4,3-prozentige Gebühr für die Gesamtkosten der Vertriebspartner*innen", so das Unternehmen. In Deutschland werde diese zu einer durchschnittlichen Erhöhung von von 13 Cent pro Einheit führen.
Ein Beispiel: "Wenn unsere Vertriebspartner und -partnerinnen bisher durchschnittlich 3 Euro an Fulfillment-Gebühren gezahlt haben, werden sie nun 3,13 Euro zahlen".
Rabatte und Werbeaktionen
Betroffene Händler erhalten von Amazon als Gegenmaßnahme aber Rabatte und andere Aktionen. So habe Amazon unlängst „Gebührenreduzierungen und Werbeaktionen sowie zusätzliche Anreize für das Programm für neue Artikel im Sortiment von Versand durch Amazon angekündigt“.
So will Amazon ab 31. März 2022 ein Jahr lang einen Rabatt von 20 Prozent auf europäische Versandgebühren von der EU in das Vereinigte Königreich und vice versa anbieten. Auch neue Artikel im Sortiment werden belohnt. Verkäufer, welche die Markenregistrierung abschließen, sollen ab 1. März 2022 von einem monatlichen Rabatt in Höhe von 5 Prozent für Verkäufe von Produktidentifikationsnummern ASINs profitieren, die neu im Sortiment von Versand durch Amazon sind.
Versandkostensenkung zu Amazon-Logistikzentren
Um die Versandkosten von Artikeln zu den Amazon-Logistikzentren außerdem zu reduzieren, bietet der Online-Gigant ab dem 12. April 2022 ein Jahr lang einen Rabatt von 50 Prozent auf das Amazon-Transportpartner-Programm ein. Dieser ist für Inlandssendungen an Logistikzentren in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien gültig, heißt es.
Auch gilt ein weiteres Jahr die Rabattaktion für Bekleidung, Schuhe und Handtaschen: Die Verkaufsgebühr für den Anteil des Gesamtverkaufpreises über 45 Euro reduziert sich somit von 15 auf 7 Prozent.
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