
Indiens neue Laserwaffe Mk-II(A)
Indien zeigt seine neue Laserwaffe Mk-II(A)
Indien gehört jetzt auch zu den Energiewaffen-Nationen. Vor kurzem wurde das neue Waffensystem Mk-II(A) getestet.
Auf dem Schießplatz Kurnool wurden damit verschiedene Ziele beschossen. Im Video ist zu sehen, wie eine Flugzeug-ähnliche Drohne in der Luft Feuer fängt und abstürzt. Weiters werden verbrannte Überreste gezeigt, die von einer kleineren, Multicopter-Drohne stammen könnten. Ebenfalls zerstört wird eine Antenne, um zu demonstrieren, dass der Laser auch gegen nicht-fliegende Ziele genutzt werden kann.
Die Leistung des Lasers gibt das indische Militär mit 30 kW an. Bei den Tests wurden Ziele auf bis zu 3,5 Kilometer Entfernung erfolgreich bekämpft. Die maximale Reichweite, um größere Aufklärungsdrohnen und Hubschrauber zu bekämpfen, soll bei 5 Kilometern liegen. Außerdem soll Mk-II(A) in der Lage sein, Raketen abzufangen.

Indiens neue Laserwaffe Mk-II(A)
© DRDO
Ungewöhnliches Design
Beim Design gibt es Potenzial für eine Optimierung. Der Laser auf der Ladefläche des 2-achsigen Lkw hat nur einen Schwenkbereich von 180 Grad – kann also nicht Luftbedrohungen aus jeder Richtung bekämpfen.
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Um Ziele in 360 Grad zumindest beobachten bzw. erfassen zu können, beinhaltet das System einen zweiten Lkw. Dieser hat ein drehbares Kamera- und Infrarotzielsystem am Dach. Einige User vermuten, dass in diesem Zielsystem ebenfalls ein Laser stecken könnte, mit einer Leistung von 10 kW. Dazu gibt es vom DRDO, der Forschungsabteilung der indischen Armee, aber keine Informationen.

Der zweite Lkw von Mk-II(A) hat ein Beobachtungs- und Zielerfassungssystem am Dach
© DRDO
Viele Linsen
Nicht klar ist zudem, warum die Laserwaffe gleich 10 Linsen braucht. LOCUST, eine amerikanische Laserwaffe mit 26-kW-Leistung, kommt beispielsweise mit 5 Stück aus.
Eine mögliche Erklärung könnten weitere Abwehrfunktionen sein. Laut indiatimes.com soll Mk-II(A) auch über Jammer für Funksignale und GPS-Signale verfügen. Damit kann die Steuerung der Drohne unterbrochen werden, damit diese abstürzt. Einige User aus Indien verstehen die Aussagen des DRDO aber so, dass Mk-II(A) künftig mit diesen Mitteln zur elektronischen Kriegsführung ergänzt werden kann – sie also noch nicht an Bord sind.
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Denkbar ist noch, dass ein paar der Linsen Dazzler sind, mit denen Infrarot- und optische Sensoren von Drohnen geblendet und beschädigt werden sollen. Allerdings besteht selbst dann der Verdacht, dass hier womöglich nicht ein Laser mit 30-kW-Leistung verbaut wurde, sondern 2 oder mehrere Laser, die insgesamt eine Leistung von 30 kW haben.

Mk-II(A) hat 9 große Linsen und eine kleine in der Mitte
© DRDO
Indien will Laser mit 20 km Reichweite bauen
Wenn es nach dem DRDO geht, soll Mk-II(A) bis 2027 in Dienst gestellt werden. Während das System finalisiert wird, wird gleichzeitig an stärkeren Laserwaffen gearbeitet.
Surya soll eine Leistung von 300 kW und eine Reichweite bis zu 20 km haben. Surya ist für Kriegsschiffe gedacht. Diese können mit ihren Generatoren ausreichend elektrische Energie erzeugen, um eine so starke Laserwaffe sinnvoll einzusetzen.
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