Eine Frau steht vor einer Grünen Wand mit dem WhatsApp-Logo

Eine Sicherheitslücke in WhatsApp war ein Einfallstor für die Spionage-Software Pegasus (Symbolbild).

© REUTERS / Francis Mascarenhas

Digital Life

Millionenstrafe für Firma nach WhatsApp-Hack

Ein kalifornisches Gericht entschied am Dienstag, dass die NSO Group 167,25 Millionen US-Dollar Strafe an Meta zahlen muss, wie Reuters berichtete. Zusätzlich sprachen die Geschworenen Meta Schadenersatz im Ausmaß von 444.719 US-Dollar zu. Der WhatsApp-Mutterkonzern hatte den Hersteller von Spionagesoftware bereits 2019 geklagt.

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Die NSO Group hatte 1.400 Nutzerinnen und Nutzer über eine Sicherheitslücke in WhatsApp gehackt und die Spionage-Software Pegasus auf deren Gerät installiert. Diese konnte auf Kamera, Mikrofon und Standortdaten zurückgreifen, sowie E-Mails und Nachrichten mitlesen. 

Staatliche Spionage

Der Hersteller argumentiert, dass seine Software zum Überwachen von Terrorismus und Pädophilie gedacht ist. Tatsächlich wurde Pegasus Berichten zufolge vor allem gegen Aktivistinnen und Aktivisten sowie Journalistinnen und Journalisten eingesetzt.

Zu den Kunden der NSO-Group gehörten in der Vergangenheit u.a. Saudi-Arabien, Mexiko und Usbekistan. Aber auch EU-Staaten wie Polen oder Spanien sollen die Dienstleistungen der Spyware-Firma in Anspruch genommen haben.

Meta will weiter prozessieren

„Das heutige Urteil im Fall WhatsApp ist ein wichtiger Schritt für den Datenschutz und die Sicherheit und der erste Sieg gegen die Entwicklung und den Einsatz illegaler Spionageprogramme, die die Sicherheit und die Privatsphäre aller Menschen bedrohen“, heißt es seitens Meta.

In Zukunft will Meta versuchen, eine gerichtliche Verfügung zu erwirken, die die NSO Group davon abhält, WhatsApp ins Visier zu nehmen. Das Unternehmen kündigte zudem an, an Organisationen zu spenden, die sich für den Schutz von Nutzerinnen und Nutzern gegen Spyware einsetzen.

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Die NSO-Group erklärte, rechtliche Schritte prüfen zu wollen. Shalev Hulio, einer der Gründer, stieg 2022 aus dem Unternehmen aus. Anfang 2023 tat er sich mit Sebastian Kurz für eine neue Cybersecurity-Firma zusammen. Ende April hatten die beiden bei einer Pressekonferenz in Wien „Dream Security“ der Öffentlichkeit vorgestellt, wie der Kurier berichtete.

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