Donald Trump sitzt an einem Schreibtisch, trägt einen dunklen Anzug und eine lila Krawatte.
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Digital Life

Donald Trump weiß nicht, was 6G ist

US-Präsident Donald Trump hat sich bei einem Termin im Weißen Haus zum Thema 6G geäußert. Die Aussagen lassen jedoch stark daran zweifeln, ob der mächtigste Mann der Welt überhaupt weiß, was damit gemeint ist. 

“Jetzt haben wir also 6G”, sagt der US-Präsident in dem Clip. Und weiter: "Mann, oh Mann. Ich war ja maßgeblich an der 5G-Einführung beteiligt. Und jetzt sind wir bei 6, was bringt das denn? Bekommt man dadurch einen tieferen Einblick auf die Haut? Ich mag die Kameras von früher lieber”, so Trump. 

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Es scheint, als würde der US-Präsident gar nicht an Mobilfunk denken, sondern eher an Videostandards bzw. Auflösungen wie 4K oder 8K. Zur Erinnerung: 6G soll 5G als modernster Mobilfunkstandard ablösen. 

Bis es so weit ist, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen. Denn 6G befindet sich noch in der Forschungs- und Standardisierungsphase. Das heißt, die Industrie hat sich noch nicht auf die technischen Standards geeinigt. Derzeit geht man davon aus, dass die vollständigen 6G-Spezifikationen 2029 festgeschrieben werden. Bis man bei der Netzanzeige seines Smartphones erstmals 6G lesen wird, wird es mindestens bis in die 2030er-Jahre dauern. 

Besser und schneller

Technisch soll 6G deutlich mehr leisten als 5G: Datenraten im Bereich von Hunderten Gigabit pro Sekunde, extrem kurze Reaktionszeiten, präzisere Ortung und Funk, der gleichzeitig „fühlen“ kann – also Umgebung und Objekte miterfasst. Dafür werden neue Frequenzbereiche im sogenannten Sub-Terahertz-Spektrum getestet sowie Funktechnik, die massiv von Künstlicher Intelligenz gesteuert wird.

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Wie schon bei 5G dreht sich ein Großteil der Neuerungen von 6G nicht darum, was einzelne Menschen mit ihren Smartphones machen werden. Vielmehr steht die Kommunikation zwischen Maschinen im Fokus. 

Hier geht es um Automatisierung und Industrieanwendungen. So nimmt die Zahl der vernetzten Geräte nach wie vor stark zu. Zudem wird bei Echtzeit-Anwendungen, wie automatisiertem Fahren oder der Drohnensteuerung, die Latenz (Signalverzögerung) ein immer wichtigerer Faktor. 

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