Schnee- und Weihnachtsmänner und Christbäume aus Milchschokolade und dunkler Schokolade

Zu viel Schokolade essen bleibt wegen Zucker und Fett weiterhin ungesund (Symbolbild).

© Pexels / Serghei Savchiuc

Science

Darum könnte Schokolade das Altern verzögern

„Longevity“ (Langlebigkeit) ist der Gesundheitstrend der Stunde: Der Milliardär Bryan Johnson etwa versucht sich mit einem strengen Diät- und Trainingsregime zu verjüngen und inspiriert unzählige Gründer zur Nachahmung. Wellness-Marken verkaufen Pillen und allerlei anderen Kram zur Lebensverlängerung.

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Ob das alles tatsächlich den gewünschten Effekt erzielt, ist zu bezweifeln, denn der menschliche Alterungsprozess ist längst nicht vollständig erforscht. Ein Team des King’s College London hat nun allerdings einen weiteren kleinen Schritt in diese Richtung gemacht. 

Die Forscherinnen und Forscher stellten einen Zusammenhang zwischen Theobromin – einem Stoff, der u.a. in dunkler Schokolade zu finden ist – und langsamerer epigenetischer Alterung fest. Die Studie erschien kürzlich in der Fachzeitschrift Aging.

Bestandteil dunkler Schokolade

Die Genetikerinnen und Genetiker untersuchten den Theobromingehalt im Blut von 1669 Testpersonen und korrelierten den Wert mit Altersmarkern. Letztere zeigen anhand von Gesundheit und Körperfunktionen an, wie alt ein Körper scheint – unabhängig vom eigentlichen Lebensalter.

Die Probandinnen und Probanden, die eine größere Menge Theobromin im Blut hatten, waren laut Altersmarkern jünger als ihr eigentliches Alter. „Unsere Studie zeigt Zusammenhänge zwischen einer Schlüsselkomponente von dunkler Schokolade und längerem Jungbleiben. Wir sagen damit nicht, dass man mehr dunkle Schokolade essen sollte, aber diese Forschungsergebnisse könnten uns helfen zu verstehen, wie alltägliche Lebensmittel Hinweise auf ein gesünderes und längeres Leben liefern können“, erklärt Jordana Bell vom King’s College London in einer Aussendung.

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Theobromin auch in Tee und Mate

Theobromin ist ein Bestandteil von Kakaobohnen, findet sich aber auch in der Kolanuss, in der Teepflanze oder in Mate-Sträuchern. Es wird erst durch Fermentation freigesetzt, und ist in dunkler Schokolade in recht hoher Konzentration enthalten.

Frühere Untersuchungen zeigen, dass Theobromin mit einem niedrigeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung steht. Für Hunde ist der Stoff aber übrigens giftig und der Grund, warum Schokolade für die Vierbeiner tabu sein sollte.

„Die nächsten wichtigen Fragen sind: Was steckt hinter diesem Zusammenhang und wie können wir die Interaktionen zwischen Nahrungsmetaboliten und unserem Epigenom weiter erforschen?“, sagt Ramy Saad vom King’s College London. Offen ist etwa auch noch, ob der Effekt allein auf das Theobromin zurückgeht, oder andere Bestandteile in Schokolade ebenfalls eine Rolle spielen.

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