Billig-Windrad von Amazon im Garten: So viel Strom liefert es
Mini-Solarkraftwerke für den Balkon und Garten sind bereits weit verbreitet. Doch auf Amazon und bei chinesischen Händlern wie AliExpress findet man inzwischen auch kleine Windgeneratoren für den Heimgebrauch. Doch wie gut funktioniert so ein Mini-Windkraftwerk?
Das hat der YouTuber Great Scott genau unter die Lupe genommen. In seinem Video testete er unter anderem den Vevor Windturbinengenerator von Amazon sowie ein weiteres Modell von AliExpress. Dabei erklärt er, welcher Aufbau nötig ist, um das meiste aus ihnen herauszuholen und mit der Energie eine 12-Volt-Autobatterie zu laden.
Getestet wurde der Vevor-Generator bei Windgeschwindigkeiten zwischen 2 m/s und 5 m/s. Das sollte für solche Kleinwindkraftanlagen eigentlich ausreichen. Je kleiner aber der Rotordurchmesser ist, desto höhere Windgeschwindigkeiten sind nötig, um Strom zu erzeugen. Das Vevor-Modell hat einen Rotordurchmesser von 120 cm.
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Bis zu 1,5 Watt
Der YouTuber konnte bei 5 m/s maximal 15 Volt erzeugen und die Batterie mit maximal 100 mA laden. Das entspricht lediglich 1,5 Watt und lohnt sich damit nicht, so das Fazit des YouTubers. Zudem wird deutlich, dass ein solides Verständnis von Elektrotechnik nötig ist, um ein solches Mini-Windkraftwerk überhaupt nutzen zu können.
An Standorten mit deutlich höheren Windgeschwindigkeiten könnte sich das Windrad als effizienter herausstellen. Vevor selbst gibt eine Startgeschwindigkeit von 2 m/s und eine Maximalgeschwindigkeit von 50 m/s für seinen Windgenerator an. Die Nennleistung beträgt 400 W, der Nennstrom 24 A und die Nenngeschwindigkeit wird mit 13 m/s angegeben.
Hohe Windgeschwindigkeiten nötig
Das entspricht laut der Beaufortskala mindestens der Windstärke 6 (10,8 – 13,8 m/s bzw. 39 – 49 km/h, „starker Wind“). In Wien wird eine durchschnittliche Windstärke von 3 (3,5 m/s) gemessen. Nur vereinzelt gibt es Sturmtage mit höheren Windgeschwindigkeiten. In der Vergangenheit haben Verbraucherschützer bereits vor solchen Mini-Windrädern gewarnt, unter anderem weil die Nennleistung häufig nicht der Realität entspricht.
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Will man so ein Mini-Windkraftwerk also trotzdem testen, sollte man zuvor die durchschnittliche Windgeschwindigkeit am gewünschten Standort ermitteln. Liegt sie die meiste Zeit weit unter den 13 m/s, die der Hersteller angibt, dürfte das Ergebnis ernüchternd sein. Der Vevor Windturbinengenerator wird bei Amazon derzeit für 123,01 Euro verkauft.
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